(ots) - Die sich weiter verschärfende Eurokrise
setzt auch die deutsche Wirtschaft zunehmend unter Druck. Die
Industrieproduktion schrumpfte im Juni nicht nur den vierten Monat in
Folge; die Wachstumseinbußen fielen sogar noch gravierender aus als
im Mai. Das zeigt der Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI), der
aktuell um 0,2 Zähler auf 45,0 nachgab und damit den tiefsten Stand
seit Juni 2009 erreichte.
"Unsere Einkäufer beobachten den aktuellen EMI kritisch. Fast alle
wichtigen Teilindizes, darunter Produktion, Auftragseingang und
Verkaufspreise, bewegen sich seit Monaten kontinuierlich nach unten",
betonte BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt. Die
kommenden Monate würden zeigen, wie robust die deutsche Wirtschaft
tatsächlich sei. "Der EMI signalisiert eine fortgesetzte
konjunkturelle Schwächephase. Bislang kann diese als 'normale'
Beruhigung nach einem außergewöhnlichen Boom in den Jahren 2010 und
2011 bezeichnet werden. Noch ist kein Abschwung wie Ende 2008
absehbar", sagte Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Landesbank
Hessen-Thüringen (Helaba), dem BME. Die Weltwirtschaft müsse derzeit
aber in allen Regionen Einbußen hinnehmen, so dass auch weitere
Effekte auf die deutsche Wirtschaft wahrscheinlich seien. "Die
Chancen auf eine konjunkturelle Belebung im zweiten Halbjahr sind
dennoch vorhanden, auch wenn die Indikatoren dies noch nicht
anzeigen", so Dr. Traud abschließend.
Der "Markit/BME-Einkaufsmanager-Index" (EMI) ist ein monatlicher
Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in
Deutschland. Der Index erscheint seit 1996 unter Schirmherrschaft des
Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME),
Frankfurt. Er wird von der britischen Forschungsgruppe Markit
Economics, London, erstellt. Der Index beruht auf der Befragung von
500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern der verarbeitenden Industrie in
Deutschland (nach Branche, Größe, Region repräsentativ für die
Wirtschaft ausgewählt). Der EMI orientiert sich am Vorbild des
US-Purchasing Manager´s Index (PMI).
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Sabine Ursel
Leitung Kommunikation
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