(ots) - Mehr als 9,2 Millionen Euro sind ein Jahr nach der
Hungerkatastrophe in Ostafrika in Projekte der
Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft geflossen. Ãœber
19,2 Millionen Euro hatte das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen
bis Ende Mai 2012 an Spenden verbucht. Der verbleibende Betrag steht
für Hilfe bereit, die über die pure Lebensrettung hinaus geht und
Grundlagen schafft, die Anfälligkeit für Hunger zu reduzieren und die
Existenzgrundlagen der meist nomadischen Bevölkerung zu sichern.
"Die Ursachen für Hungerkatastrophen können unsere
Mitgliedsorganisationen nicht auf die Schnelle bekämpfen", sagt
Manuela Rossbach, Geschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft,
anlässlich der Veröffentlichung des Zwischenberichts
(www.aktion-deutschland-hilft.de/ostafrika-bericht) zur
Hungerkatastrophe Ostafrika. "Daher ist es wichtig, die Menschen
dabei zu unterstützen, selbst etwas zu tun. Das heißt beispielsweise,
dass Hilfsorganisationen mit der Bevölkerung Wasserrückhalte-becken
bauen. Viehbestände müssen geimpft und verbesserte Anbaumethoden
angewendet werden, damit die Lebensgrundlage der Bevölkerung bestehen
bleibt." Die Kosten, etwa um Wasserquellen wieder nutzbar zu machen,
lägen laut Roßbach nur bei etwa einem Drittel von dem, was in der
akuten Nothilfe gebraucht wird, um den Tagesbedarf pro Person an
Wasser zum Trinken und für Grundhygiene bereitzustellen. "Zunächst
konnten die Nothilfemaßnahmen bis Ende 2011 abgeschlossen werden, das
heißt konkret auch: Die Unterernährung wurde bekämpft und die
Kindersterblichkeitsrate konnte gesenkt werden."
Trotz aller Hilfe kann es noch keine Entwarnung für die Region
geben. Roßbach: "Es ist zwar nicht so drastisch wie 2011, aber auch
in diesem Jahr hat es in einigen Gegenden im Osten Kenias,
Süd-Somalia oder im Südwesten von Äthiopien nicht geregnet." Es
zeichnet sich ab, dass Nothilfe nötig ist. Außerdem hat sich die
Situation in Somalia nicht geändert, so dass täglich hunderte Somalis
fliehen. Allein im äthiopischen Flüchtlingslager Dollo Ado kamen in
der zweiten Maihälfte 2000 Flüchtlinge an. Das kenianische Lager
Dadaab nähert sich der 500.000er-Marke.
Mehr als 13 Millionen Menschen in Äthiopien, Dschibuti, Kenia,
Somalia, Süd-Sudan und Uganda waren im vergangenen Jahr auf
Nahrungsmittelhilfe, Wasserversorgung und medizinische Nothilfe
angewiesen. Hunderttausende flohen aus Somalia wegen Dürre und
Bürgerkrieg vor allem nach Kenia, wo die Zustände in Dadaab, dem
größten Flüchtlingslager der Welt, weiter problematisch sind.
Hinweis an Redaktionen: Die Bündnispartner arche noVa, Johanniter,
Malteser International und World Vision haben deutschsprachige
Interviewpartner vor Ort. Das Aktionsbüro vermittelt gerne unter 0228
- 24292 222.
Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.
Aktion Deutschland Hilft ist das 2001 von zehn renommierten
Hilfsorganisationen gegründete Bündnis von 21 Mitgliedern, die im
Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und
effektive Hilfe zu leisten. Die beteiligten Organisationen führen
ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Auslandshilfe zusammen,
um so die bisherige erfolgreiche Arbeit weiter zu optimieren. Unter
dem gemeinsamen Spendenkonto 10 20 30 bei der Bank für
Sozialwirtschaft Köln ruft das vom Deutschen Zentralinstitut für
soziale Fragen (DZI) geprüfte Bündnis zu solidarischem Handeln und
Helfen im Katastrophenfall auf. www.aktion-deutschland-hilft.de
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