(ots) - Warum sich Elterngeld lohnt
Es wäre gut, wenn die Äußerungen Volker Kauders unaufgeregter,
aber genauer zur Kenntnis genommen würden. Denn der Fraktionschef der
Union hat nur gefordert, das Elterngeld in der nächsten Wahlperiode
zu überprüfen. Zugleich hat er sich gegen schnelle Entscheidungen
gewandt. Die Forderung nach Streichung dieser familienpolitischen
Leistung klingt anders. Erschreckend ist, in welchen Bahnen die
Debatte verläuft. Wer das Elterngeld mit so unpassenden Stichworten
wie Gebärprämie oder Wickelvolontariat verknüpft, versteht nicht den
Sinn. Und es führt in die Irre, die Wirkung des Elterngeldes allein
an der Geburtenrate zu messen. Als ob allein mehr Geld zum Babyboom
führt.
Wenn sich ein Paar für ein Kind entscheidet, geschieht das aus
vielen Gründen. Günstige Lebensbedingungen für Familien gehören dazu.
Die Politik kann mit Geld dazu beitragen, die Geburtenzahl aber nur
begrenzt steuern. Die Zahl der Kinder pro Frau ist übrigens von 2005
bis 2010 leicht gestiegen. Der wirkliche Erfolg des Elterngeldes
liegt woanders: Erfreulich viele Väter klinken sich inzwischen für
meistens zwei Monate aus dem Beruf aus. Eine organisatorische
Herausforderung für Unternehmen, die sich aber gesellschaftlich
lohnt: Väter, die sich zwei Monate (oder länger) ganztags zu Hause
mit dem Nachwuchs beschäftigen, entwickeln eine wertvolle Beziehung
zu ihrem Kind. Allein deshalb lohnt sich das Elterngeld.
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