(ots) - In den Amtsstuben schlummert die Gefahr
Rekord an Pensionären, an diese Meldung sollten wir uns schon
einmal gewöhnen. In den kommenden Jahrzehnten wird die Zahl der
Beamten außer Dienst von Höchststand zu Höchststand eilen. Das macht
deutlich, welche Gefahr für die öffentlichen Haushalte in den
Amtsstuben schlummert. Die Pensionierungswelle, die über Deutschland
hinwegschwappen wird, hat gerade erst eingesetzt. Denn die
beamtenstarken Jahrgänge kommen noch. Das wirft vor allem eine Frage
auf: Wer soll den wohlverdienten Ruhestand der Staatsdiener bezahlen?
Rückstellungen für diese Milliardenbelastungen gibt es nicht. Bislang
wurden die Augen vor diesem Problem verschlossen. Das gilt besonders
für die Bundesländer, die etwa 80 Prozent aller Beamten in ihren
Reihen haben. Es muss endlich offen über das Problem gesprochen
werden.
Die finanzielle Handlungsfähigkeit steht auf dem Spiel. Eine
Angleichung des Eintrittsalters von Rente und Pension auf 67, wie in
Niedersachsen geschehen, kann nur ein Anfang sein. Tabuthemen müssen
offen diskutiert werden: Darf man zum Beispiel Beamten zumuten,
stärker als bisher private Altersvorsorge zu betreiben? Welche Berufe
brauchen heute noch den Beamtenstatus? Was für Polizisten gilt, muss
für Lehrer und Professoren heute nicht zwangsläufig noch Gültigkeit
haben. Auf politischer Ebene braucht es für diese Diskussion vor
allem eins: Mut. Denn wer an Privilegien rüttelt, macht sich selten
Freunde.
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