(ots) - Internationale Zusammenarbeit in der Wirtschaft
verlangt von Fach- und Führungskräften Sprachkenntnisse und eine
intensive Vorbereitung auf die Kultur und Arbeitsweise anderer
Länder. Beides ist entscheidend für den geschäftlichen Erfolg. Vielen
Unternehmen ist das bewusst, aber sie tun noch zu wenig, um ihre
Mitarbeiter zu qualifizieren.
Laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelkammertages
(DIHK) wollen zwei Drittel der bereits im Ausland aktiven Unternehmen
ihre Auslandsgeschäfte in den nächsten Jahren weiter ausbauen. Mehr
als jedes zweite Unternehmen plant in den nächsten fünf Jahren, sich
insbesondere Asien zuzuwenden. Durch Verhandlungen,
Geschäftsabschlüsse und Meetings rund um den Globus kommen
Geschäftsleute aus den unterschiedlichsten Ländern und Kontinenten in
Kontakt. Für weltweit operierende Unternehmen bedeutet dies, ihre
Personalentwicklung auf die Herausforderungen der internationalen
Geschäftswelt auszurichten. Unternehmen, die international
erfolgreich sein wollen, brauchen nicht nur qualitativ hochwertige
Produkte, Dienstleistungen und fachkompetente Führungskräfte und
Mitarbeiter, sondern auch zunehmend Personal, das sich auf
Geschäftspartner anderer Kulturkreise einstellen kann.
"Für einen in Europa tätigen Handels- und Touristikkonzern ist die
interkulturelle und fremdsprachliche Kompetenz der Führungskräfte und
Mitarbeiter ein integraler Bestandteil der Internationalisierung.
Führungskräfte und Mitarbeiter müssen bereit sein, die jeweiligen
Kulturen des Gastlandes zu kennen und zu verstehen sowie in der
Kultur sensibel zu agieren. Sie sollten sich auf das Land einlassen,
sich integrieren und bereit sein, auch die Landessprache zu
erlernen", sagt Ursula Schütze-Kreilkamp, Leiterin Obere
Führungskräfteentwicklung der Rewe Group. Der führende Handels- und
Touristikkonzern in Europa beschäftigt mehr als 320.000 Mitarbeiter,
davon 100.000 im Ausland, vorwiegend in den osteuropäischen Ländern.
Für Schütze-Kreilkamp steht sprachliche Kompetenz an erster Stelle
für die Tätigkeit im Ausland. Viele Firmen vernachlässigen die
sprachliche Qualifikation. Laut einer Umfrage der EU-Kommission im
europäischen Mittelstand gehen oft kleine und mittlere Unternehmen
wegen mangelnder Sprachkenntnisse bei der Auftragsvergabe leer aus.
Von 2000 befragten Unternehmen gaben 195 an, dass ihnen ein Auftrag
wegen mangelnder Fremdsprachenkenntnisse entgangen sei. 37
Unternehmen verloren deshalb Aufträge im Wert von 10 Millionen Euro,
weitere 54 Unternehmen büßten potenzielle Aufträge zwischen 16 und 25
Millionen Euro ein.
"Junge Menschen und auch Firmen tun noch zu wenig, um sich auf die
globalisierte Geschäftswelt vorzubereiten. Heute reicht das
Schulenglisch meist nicht aus", sagt Dr. Kai B. Schnieders,
Geschäftsführer der Carl Duisberg Centren, die seit 50 Jahren Fach-
und Führungskräfte auf ihre internationalen Aufgaben vorbereiten.
"Die Sprache richtig zu beherrschen, bedeutet, in ihr denken zu
können. Wer in seiner Muttersprache verhaftet bleibt und seine
Gedanken zunächst ins Englische übersetzen muss, hat bei
Verhandlungen oder Diskussionen schon verloren. Die Zeiten, in denen
Firmen ein paar Spezialisten hatten, die für längere Zeit in ein
bestimmtes Land entsandt wurden, und in denen vom Rest der
Belegschaft keinerlei sprachliche und interkulturelle Fähigkeiten
verlangt wurden, sind endgültig vorbei", sagt Schnieders. Firmen
pflegen heute Kontakt zu vielen verschiedenen ausländischen Partnern.
Der Trend geht hin zum interkulturellen Generalisten.
Internationale Begegnungen im Geschäftsleben gestalten sich oft
schwierig. Das liegt nicht am fehlenden fachlichen Wissen, sondern an
unterschiedlichen kulturell bedingten Wertevorstellungen und den
daraus entstehenden Missverständnissen und Konflikten. In vielen
Fällen könnte es besser laufen und Konflikte von vorneherein
vermieden werden, wenn Teams nicht nur zum Projektbeginn
interkulturelle Trainings erhielten, so die Erfahrung von Susan
Hoppe, die bei den Carl Duisberg Centren interkulturelle Trainings
entwickelt und durchführt. Auf Folgetrainings verzichten viele
Firmen, und Teammitglieder verschweigen Probleme, aus Angst das
Gesicht zu verlieren. "Mangelnde Zeit ist das größte Hindernis für
eine gute Vorbereitung", so Hoppe. "Gewünscht wird ein Rundumpaket
für die Welt und das am besten in vier Stunden." Do's and Don'ts zu
vermitteln reicht nicht aus, so die gebürtige Amerikanerin. Es müssen
auch die dahinter stehenden Werte sowohl der eigenen als auch der
fremden Kultur deutlich gemacht werden.
Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb erfolgreich sein
wollen, brauchen eine Geschäftskultur, die eine respektvolle und
klare Kommunikation mit ihren Partnern aus anderen Kulturen pflegt.
Langfristige Investitionen in die Beziehungspflege zahlen sich aus,
auch für kleine und mittelständische Unternehmen, die zunehmend auf
internationale Präsenz angewiesen sind.
Hinweis:
Die ausführliche Version dieser Meldung finden Sie im
Pressebereich unserer Homepage: http://ots.de/2Fyn2. Dr. Kai B.
Schnieders, Geschäftsführer der Carl Duisberg Centren, und Susan
Hoppe, Expertin für Interkulturelles Training, stehen für Interviews
zum Thema zur Verfügung.
Information zum Unternehmen - 50 Jahre Carl Duisberg Centren: Die
Carl Duisberg Centren sind ein führendes Dienstleistungsunternehmen
auf dem Gebiet der internationalen Bildung und Qualifizierung.
Mehreren tausend Menschen aus aller Welt vermitteln wir alljährlich
Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenz,
Auslandserfahrung und internationales Fachwissen. Darüber hinaus
managen wir grenzüberschreitende Bildungsprojekte für Wirtschaft und
öffentliche Institutionen. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte
der digitalen Pressemappe zum 50-jährigen Jubiläum unter
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