(ots) - Im Jahr 2011 gab es in Deutschland rund 15,9
Millionen Alleinlebende. Bezogen auf alle Personen in
Privathaushalten (am Hauptwohnsitz) waren das 20 % der Bevölkerung.
"Jede fünfte Person lebte 2011 allein. Die Zahl der Alleinlebenden
ist damit seit 1991 deutlich gestiegen", sagte Roderich Egeler,
Präsident des Statistischen Bundesamtes, heute bei der Vorstellung
der Ergebnisse des Mikrozensus 2011 zur Situation Alleinlebender in
Deutschland auf einer Pressekonferenz in Berlin. Vor 20 Jahren gab es
11,4 Millionen Alleinlebende - damals lag die Alleinlebendenquote bei
14 %.
Weitere zentrale Ergebnisse waren:
* Der Anteil alleinlebender Männer ist gestiegen: Zwischen 1991
und 2011 erhöhte sich die Alleinlebendenquote der Männer von 11 % auf
19 %. Vergleichsweise moderat stieg dagegen der Anteil der
alleinlebenden Frauen von 18 % auf 21 %. * Die Alleinlebendenquote
nimmt mit der Größe der Städte zu: In Großstädten mit mindestens 500
000 Einwohnern lebten im Jahr 2011 knapp 29 % der Bevölkerung allein.
In kleinen Gemeinden mit weniger als 5 000 Einwohnern waren es nur 14
%. Im Vergleich der Bundesländer wies Berlin mit 31 % die höchste
Alleinlebendenquote auf, Rheinland-Pfalz die niedrigste (16 %). *
Während im jungen und mittleren Alter Männer häufiger als Frauen
einen Einpersonenhaushalt führen, sind es im höheren Alter eher die
Frauen: Bei jungen Männern von 18 bis 34 Jahren betrug die
Alleinlebendenquote 2011 rund 27 %, bei Frauen waren es 20 %. Auch im
mittleren Alter von 35 bis 64 Jahren lag der Anteil der
alleinlebenden Männer (22 %) über dem entsprechenden Anteil bei den
Frauen (15 %). Dagegen lebten im höheren Alter ab 65 Jahren rund 45 %
der Frauen, aber lediglich 19 % der Männer allein. * 2011 waren 60 %
der alleinlebenden Männer im Alter von 35 bis 64 Jahren echte
"Junggesellen", die noch nie verheiratet waren. Bei den
alleinlebenden Frauen in der entsprechenden Altersgruppe war der
Anteil der Ledigen mit 42 % deutlich niedriger. * Bei der
Erwerbsbeteiligung zeigen sich vor allem Unterschiede zwischen
alleinlebenden und nicht alleinlebenden Männern: 2011 gingen von den
alleinlebenden Männern von 35 bis 64 Jahren 74 % einer
Erwerbstätigkeit nach. Damit lag ihre Erwerbsbeteiligung deutlich
unter der Erwerbstätigenquote der nicht alleinlebenden Männer dieser
Altersgruppe (85 %). Die alleinlebenden Frauen im mittleren Alter
waren hingegen genauso häufig berufstätig wie die nicht
alleinlebenden Frauen (jeweils 71 %). * Alleinlebende Frauen sind
häufiger in Führungspositionen als nicht alleinlebende Frauen: Von
allen abhängig beschäftigten Frauen im mittleren Alter (von 35 bis 64
Jahren), die in einem Einpersonenhaushalt lebten, hatten 2011 gut 17
% eine Führungsposition inne. Der Anteil der Führungskräfte unter den
Nicht-Alleinlebenden war mit 13 % geringer. Umgekehrt verhält es sich
bei den Männern: Hier waren 21 % der alleinlebenden Männer mittleren
Alters in einer Führungsposition. Bei Männern, die mit anderen
Personen in einem Haushalt zusammen wohnten, lag der Anteil höher,
und zwar bei 26 %. * Mehr als zwei Drittel (68 %) der Alleinlebenden
im Alter von 35 bis 64 Jahren finanzierten sich 2011 überwiegend aus
eigener Erwerbstätigkeit. Für 17 % waren Transferzahlungen, also
Hartz IV-Leistungen, Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe, die
Haupteinkommensquelle. Ãœber Renten- oder Pensionszahlungen
finanzierten sich 13 %. Sonstige Einkunftsarten wie Einkünfte von
Angehörigen gaben nur 3 % der Alleinlebenden mittleren Alters an.
Der Mikrozensus ist die größte jährliche Haushaltsbefragung in
Deutschland und Europa. Die ausführlichen Unterlagen zur
Pressekonferenz sowie ergänzende Tabellen können unter
www.destatis.de -> Presse & Service -> Presse -> Pressekonferenzen
abgerufen werden.
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