(ots) - Dass die beiden Volksparteien CDU und SPD große
Nachwuchsprobleme haben, zeichnet sich bereits seit langer Zeit ab.
Waren vor 30 Jahren noch drei Prozent der Bundesbürger Mitglied bei
SPD oder CDU, so sind es heute nur noch gut ein Prozent. Dieser
enorme Rückgang schwächt nicht nur die Parteien, sondern auch die
Demokratie. In einem Staat, in dem die Parteien die Politik
bestimmen, werden somit die politischen Entscheidungen von immer
weniger Menschen getroffen.
Die Schwäche der Parteien liegt jedoch nicht - wie häufig
behauptet - an einem mangelnden Interesse der Bevölkerung an der
Politik. Das zeigen zahlreiche Anti-Atomkraft-Demonstrationen oder
Proteste gegen Stuttgart 21. Viele Bürger kümmern sich jedoch
heutzutage vorrangig um eng beschränkte Themen und protestierten
gegen ein bestimmtes Vorhaben. Parteien werden dagegen häufig
veraltete Strukturen vorgeworfen. Sie seien zu statisch, zu
unflexibel.
Wenn die Parteien die Nachwuchsprobleme stoppen wollen, muss den
Mitgliedern mehr Teilhabe an inhaltlichen und personellen Fragen
eingeräumt werden. Erste Erfolge gibt es bereits. So hat die CDU für
die Landtagswahl in Niedersachsen erstmals flächendeckend Urwahlen
zur Kandidatenwahl durchgeführt. Das ist ein Schritt von vielen.
Weitere müssen folgen.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe(at)ov-online.de