(ots) - Sechs Institute und Unternehmen
inklusive der Stadt Lampertheim haben jetzt den Startschuss für das
"Projekt Modellstadt 25+/Lampertheim effizient" gegeben. Es hat eine
Laufzeit von drei Jahren und wird vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Rahmen des 6.
Energieforschungsprogramms der Bundesregierung im Förderschwerpunkt
"EnEff:Stadt" gefördert und vom Projektträger Jülich betreut. Ziel
ist es, für die Musterstadt Lampertheim exemplarisch innovative
Konzepte zur Realisierung von Energieeffizienzpotenzialen in einer
kleinen Mittelstadt zu entwickeln.
Wo bitte ist Lampertheim? - "In Südhessen", weiß Alexander
Klötzel, Projektentwickler Energieeffizienz bei der Trianel GmbH.
"Und bevor ich nach der Verbindung zu Aachen gefragt werde: Die
Trianel GmbH beteiligt sich, neben den beiden Instituten für
Hochspannungstechnik sowie Stadtbauwesen und Stadtverkehr der RWTH
Aachen, der EnergyEffizienz GmbH, der Energieried GmbH & Co. KG und
der Stadt Lampertheim an dem Projekt ,Modellstadt 25+/Lampertheim
effizient'."
Rund 11 Millionen Menschen leben in Deutschland in rund 300
Städten mit 25.000 bis 50.000 Einwohnern. Würden diese Städte
Grundlagenerkenntnisse zu Aufgaben wie Netzausbau, Stadtentwicklung
und Investitionsanreizen in Sachen Energieeffizienz für Mittelstädte
haben, würden diese ihnen ihre Aufgaben erheblich erleichtern. "Und
genau an diesem Punkt setzt das Projekt an und Lampertheim wurde als
Modellstadt ausgewählt", erläutert Alexander Klötzel. Hinter dem
Begriff Energieeffizienz verbirgt sich eine einfache Gleichung:
Reduktion des Primärenergieverbrauchs und dadurch Minderung von
CO2-Emissionen.
"Kommunalpolitiker - und damit 'Nicht-Energiefachleute' stehen oft
vor paradoxen Fakten, die sie bewerten sollen", erläutert Klötzel.
"Ein Beispiel: Der Einsatz einer Wärmepumpe steigert den
Stromverbrauch, senkt aber den Primärenergieverbrauch. Ist der
Einsatz der Wärmepumpe deshalb gut oder nicht", nennt er beispielhaft
eine Frage. Oder: Wie soll eine Mittelstadt realistisch bewerten, wie
sich Trends in Bereichen wie technischer Fortschritt, Effekte aus
Anreizprogrammen und Mitnahmeeffekten beispielsweise im Bereich
Fotovoltaik auswirken? "Um solche Szenarien zu berechnen, braucht man
enorme Rechnerleistungen - mal abgesehen von verlässlichen Daten und
Fachkenntnissen. Über diese verfügen meist nur Spezialisten und
Fachinstitute." Im Modellprojekt für Lampertheim wird es neben Fragen
zur Energieeffizienz aber auch um Themen wie Verkehrsnutzung und
-ströme, Energieerzeugung oder Finanzierungsmodelle gehen. Die hoch
spezialisierten Fachleute und Entscheider vor Ort, die an dem
Modellvorhaben arbeiten, versprechen sich einen Kenntnisgewinn aus
dem jeweils anderen Bereich, der alle Seiten weiter bringt. Die
EnergyEffizienz GmbH wird als Projektleiter die Integration der
Teilergebnisse an den vielfältigen Schnittstellen gewährleisten.
Wichtig ist den Projektbeteiligten auch, dass der ortsansässige
Energieversorger für Lampertheim ebenfalls in das Projekt einbezogen
wird.
"Stadtwerke sind in der Regel durch ihre Kenntnis vor Ort und
durch ihr Engagement in Netzwerken wie der Trianel meist gut
aufgestellt, die Brücke zwischen klassischer und neuer
Energiewirtschaft zu schlagen", weiß Klötzel. Trianel versteht die
Energiewende ganzheitlich und ermöglicht Stadtwerken die Energiewende
vor Ort aktiv in ihren Kommunen und Regionen zu gestalten. Auch im
Sektor Energieeffizienz entwickelt Trianel Geschäftsmodelle für
Stadtwerke. In der Steuerung des Verbrauchs sowie in
Effizienz-Produkten sehen die Aachener Experten einen wesentlichen
Baustein zur CO2-Minderung. Nicht zuletzt deshalb engagiert sich das
Stadtwerke-Netzwerk Trianel mit seinen mehr als 50 Gesellschaftern
aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz mit
mehr als 6 Millionen mit Strom, Erdgas und Wärme versorgten Menschen,
in dem Projekt. "Wir stehen dafür ein, Stadtwerke beim Umbau der
Energiewirtschaft zu unterstützen und gleichzeitig dem
gesellschaftlichen Anspruch gerecht zu werden, die Energiewende aktiv
voranzutreiben."
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