(ots) - BearingPoint-Studie zeigt: Rund 70
Prozent der Versicherer überprüfen betriebliche Vorgänge manuell /
Hoher Nachholbedarf bei IT und Weiterbildung
Solvency II, Geldwäscheprävention oder Datenschutz:
Versicherungsunternehmen bewegen sich in einem stetig komplexer
werdenden gesetzlichen und regulatorischen Umfeld. Trotzdem sind sie
bei ihrem Compliance Management noch sehr schwach aufgestellt. Dies
ist das Ergebnis einer Studie der Management- und Technologieberatung
BearingPoint (www.bearingpoint.com) unter führenden deutschen Erst-
und Rückversicherern. Zwar ist das Thema Compliance bei den meisten
Versicherern hoch im Unternehmen aufgehängt, eine systematische
Umsetzung erfolgt jedoch nur zögerlich: Rund 70 Prozent der
Versicherer verlassen sich auf die manuelle Kontrolle betrieblicher
Vorgänge und rund ein Viertel der Versicherer kontrolliert diese
überhaupt nicht. Lediglich sieben Prozent der
Versicherungsunternehmen greifen auf IT-Systeme zurück und nur 25
Prozent bieten Compliance-Schulungen für Mitarbeiter an. Eine
bedenkliche Ausgangslage. Gerade im Hinblick auf die Solvency
II-Richtlinien, die ab 2013 in Kraft treten, sollten Unternehmen ihre
Governance, Risk Management und Compliance Prozesse kritisch prüfen.
Zusätzlich setzt die 9. VAG-Novelle des deutschen Gesetzgebers die
Versicherer unter Druck, ihre Risikostrategie und internen
Kontrollsysteme strengeren Vorgaben anzupassen.
"Systematisches Compliance Management ist für Versicherer noch ein
relativ junges, aber äußerst wichtiges Thema", so Oliver Engelbrecht,
Partner bei BearingPoint. "Sowohl wegen der anstehenden Solvency
II-Richtlinien als auch wegen der zunehmenden Medien- und
Kundensensibilität bei tatsächlichen oder auch nur vermuteten
Regelverstößen stehen viele Versicherer vor der Herausforderung, ein
systematisches Compliance Management zu etablieren und ihre
Compliance-Abläufe auszubauen. Besonders wichtig ist es hierbei, IT,
Personal und Prozesse intelligent miteinander zu verknüpfen."
Stellenwert von Compliance Management erkannt / Umsetzung erfolgt
nur schleppend
Die Versicherer sind sich der Relevanz des Themas bewusst. Die
Ergebnisse der BearingPoint-Studie zeigen, dass rund 94 Prozent der
Compliance-Verantwortlichen Mitarbeiter der ersten und zweiten
Führungsebene sind. Die strategische Ausrichtung des Compliance
Managements ist damit hoch in der Unternehmenshierarchie angesiedelt.
In operativen Einheiten, wie zum Beispiel im Vertrieb, spielen
unterstützende und beratende Compliance-Prozesse hingegen kaum eine
Rolle.
68 Prozent der befragten Unternehmen verfügen über keine
eigenständige Compliance-Abteilung, sondern nehmen die Aufgaben
innerhalb der bestehenden Rechtsabteilung wahr. Bei der Mehrzahl der
Versicherer beschäftigen sich weniger als fünf Mitarbeiter mit
Compliance-Themen (58 Prozent). Häufig ist der Zugang zu aktuellen
Informationen und technischen Mitteln zur Überprüfung gesetzlicher
Bestimmungen und des Rechtsumfelds begrenzt. 75 Prozent der befragten
Versicherer bieten nur sporadisch Schulungen zu Compliance-relevanten
Themen an und Standardsoftware spielt keine Rolle. Lediglich ein
Studienteilnehmer gibt an, eine toolbasierte Lösung einzusetzen.
Diese geringe Verfügbarkeit von aktuellen Informationen stellt ein
erhebliches Risiko in der Überwachung von betrieblichen Vorgängen
dar.
Versicherer unterschätzen Kosten
Die geringe Personalausstattung und technische Umsetzung im
Compliance Management spiegelt sich auch in einer niedrigen
Kostenstruktur wider: 88 Prozent der Studienteilnehmer beziffern die
Kosten ihres Compliance Managements mit weniger als ein Prozent des
Prämienvolumens. Trotz der anstehenden Regulierungen geht die Hälfte
dabei jedoch von gleich bleibenden oder gar sinkenden Ausgaben aus.
"Eine unrealistische Einschätzung, denn die derzeit geringen Kosten
bei zunehmenden regulatorischen Anforderungen sind ohne entsprechende
technologische Investitionen nicht zu halten", so Oliver Engelbrecht.
Die vollständige Studie finden Sie hier: http://ots.de/h86SR
Ãœber BearingPoint
BearingPoint berät Unternehmen und Organisationen in den Bereichen
Commercial Services, Financial Services und Public Services bei der
Lösung ihrer dringendsten und wichtigsten Aufgaben. In enger
partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Kunden definieren
BearingPoint-Berater anspruchsvolle Ziele und entwickeln Lösungen,
Prozesse und Systeme entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dies
bildet die Grundlage für einen außerordentlichen Beitrag zum
Geschäftserfolg - und eine außergewöhnliche Kundenzufriedenheit. Seit
der Ãœbernahme durch seine Partner im Rahmen eines Management Buy-Out
ist BearingPoint eine unabhängige Unternehmensberatung, die
Unternehmertum sowie Management- und Technologiekompetenz auf
einzigartige Weise vereint. Das Unternehmen beschäftigt rund 3.500
Mitarbeiter in 15 Ländern. Das Unternehmen hat europäische Wurzeln,
agiert aber global.
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