(ots) - Verschwendete Energie
Immer wieder Rapidshare: Das Schweizer Internetunternehmen
streitet nicht nur mit dem US-Computerspielekonzern Atari vor
deutschen Gerichten, sondern auch mit der
Rechteverwertungsgesellschaft GEMA. Es ist kein Zufall, dass beide
juristischen Gegner den alten Verteilungskanälen zuzuordnen sind, die
vor allem ein Kundenverhalten kennen: in den Laden gehen und kaufen.
Das war gestern.
Heute werden Computerspiele, Musik und Filme schnell und
unkompliziert aus dem Netz gezogen, zugegebenermaßen in vielen Fällen
illegal. Legale Angebote stecken zumindest in Deutschland
vergleichsweise immer noch in den Kinderschuhen. Die Anbieter
diverser Medien haben verschlafen und dubiosen Geschäftsleuten das
Feld überlassen. Sie wieder aus dem Markt zu drängen ist schwierig.
Die Grundsatzentscheidung des Bundesgerichtshofs hilft dabei nur
bedingt. So muss Rapidshare erst eingreifen, wenn Hinweise auf eine
Urheberrechtsverletzung vorliegen. Eine Vorabuntersuchung aller
Dateien wird nicht verlangt.
Es bleiben Fragen: Wo beginnt, wo endet Verantwortung für die
Dateien der Kunden? Das wird sich aufgrund der rasanten
technologischen Entwicklungen wohl nie endgültig juristisch klären
lassen. Und gerade daher sollten die alten Hasen ihre Energie nicht
in Rechtsstreitigkeiten, sondern in die Entwicklung neuer
Vermarktungsstrategien stecken.
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