(ots) - Am kommenden Freitag, den 20. Juli jährt sich die
Ausrufung einer Hungersnot in einigen Regionen Somalias. Dieses Datum
markiert den dramatischen Höhepunkt einer schweren Dürre am Horn von
Afrika im letzten Sommer, die neben Somalia auch in Kenia, Äthiopien
und Djibuti herrschte und über 12 Millionen Menschen betraf.
"Die humanitäre Hilfe hat 2011 unzählige Menschenleben gerettet",
erinnert Karin Kortmann, Vorstand von CARE Deutschland-Luxemburg.
"Aber in diesem Jahr kämpfen die Familien in der Region weiter darum,
genügend zu Essen zu haben und sich ihre Existenzgrundlage wieder
aufzubauen." Verstärkte Investitionen in Vorsorgeprogramme und
Landwirtschaft seien deshalb notwendig und auf lange Sicht auch
kostengünstiger als kurzfristige humanitäre Einsätze. Deshalb weite
CARE seine bestehenden Programme aus, die in allen betroffenen
Ländern bereits seit Jahrzehnten das Einkommen, die Landwirtschaft
und die Wasserversorgung besonders armer Gemeinden stärken. "Nur so
kann der Kreislauf des Hungers durchbrochen werden", betonte
Kortmann. Außerdem merkte sie an: "Die ostafrikanischen Regierungen
müssen in den Dürreregionen gezielt in Infrastruktur wie Brunnen,
Bewässerungssysteme und Gesundheitsstationen investieren."
In einigen Regionen gab es in diesem Jahr ausreichend Regen,
berichtete der stellvertretende CARE-Nothilfekoordinator Axel
Rottländer. "Aber wir können uns nicht in Sicherheit wiegen. Wenn die
Ernten nicht gut genug ausfallen, Konflikte zu erneuten
Flüchtlingsströmen führen oder die Nahrungsmittelpreise erneut
steigen, benötigen Millionen Menschen wieder sofortige Hilfe."
Rottländer kehrte letzte Woche aus dem kenianischen Flüchtlingslager
Dadaab zurück. Dort arbeitet CARE seit über 20 Jahren und ist für die
Wasserversorgung und die Verteilung von Lebensmitteln zuständig.
"Ãœber 463.000 Menschen leben inzwischen hier, die Zahlen sind im
letzten Jahr dramatisch gestiegen."
Erst in der vergangenen Woche warnte CARE gemeinsam mit sechs
weiteren in Dadaab tätigen Hilfsorganisationen vor einer
Finanzierungslücke von 20 Millionen Euro für das Flüchtlingslager.
Dies würde die Versorgung von mindestens 200.000 Menschen treffen und
die Sicherheitslage in der Region verschlechtern. Die Gruppe rief die
internationale Gemeinschaft dazu auf, langfristige Lösungswege für
die seit zwei Jahrzehnten bestehenden Camps zu erarbeiten.
CARE Deutschland-Luxemburg erhielt dank der Großzügigkeit privater
deutscher Spender und Stiftungen rund vier Millionen Euro für die
Nothilfe und weitere 5,5 Millionen Euro an Zuwendungen von der
Bundesregierung und der Europäischen Kommission. Im weltweiten
Verbund nahm CARE international für die Nothilfe rund 13 Millionen
Euro (16 Millionen US-Dollar) weltweit ein und erreichte mit
Hilfsprogrammen 2,8 Millionen Menschen in der Region. In den nächsten
fünf Jahren benötigt CARE noch einmal 260 Millionen Euro, um die
gesteckten Ziele der Ãœbergangshilfe und Katastrophenvorsorge
umzusetzen.
ACHTUNG REDAKTIONEN: Auf der CARE-Webseite finden Sie O-Töne von
CARE-Mitarbeiter Axel Rottländer zu Dadaab
(http://www.care.de/otoene-dadaab.html) und ein Factsheet zum
Überblick über die geleistete Hilfe.
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CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke
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