(ots) - Nachdem die Bundesagentur für Arbeit vor einigen
Tagen ankündigte, 5000 Arbeitslose zu Erziehern ausbilden zu wollen,
blies der Gegenwind kräftig - nun hatte es Agentur-Vorstand Heinrich
Alt eilig, den Flurschaden zu begrenzen. Alles war also nur ein
Missverständnis: Es werde keine Umschulung zur Erzieherin im
Schnellverfahren geben, sagt er jetzt. Gut so.
Unerträglich wäre der Gedanke, dass Menschen nach einem aus
öffentlichen Geldern finanzierten Crash-Kurs für Sandkastenspiele und
Kinderlieder in den Kindergärten mal ein bisschen aushelfen sollen,
nur um die Arbeitslosenstatistik aufzupolieren. Die Diskussion lenkt
jedoch den Blick darauf, was wir von unseren Kindergärten eigentlich
erwarten. Und dabei ist klar: Diese Erwartung kann gar nicht hoch
genug sein. Denn das, was in der Familie eine Herzensangelegenheit
ist - dem Kind die Voraussetzungen für ein gelungenes Leben mit auf
den Weg zu geben - wird im Kindergarten zur Profession. Genau aus
diesem Grund ist die vierjährige Ausbildung der Erzieherinnen bereits
jetzt höchst aufwendig - und soll im Übrigen ja noch aufwendiger
werden. Diskutiert wird ja bereits über eine Hochschulausbildung.
Auch vor diesem Hintergrund ist es im Ãœbrigen umso
unverständlicher, wie wenig sich die fundamentale Bedeutung dieser
professionellen Erziehungsarbeit - die ja vielfach familiäre Defizite
ausgleichen muss - hinsichtlich der Bezahlung niederschlägt. Auch
daran zeigt sich, wie viel der Gesellschaft ihre Kinder wirklich wert
sind.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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