Pferdingsleben, 17.07.2012. Das Risiko, dass von Demenz betroffene Personen aufgrund ihrer Erkrankung in gefährliche Situationen geraten können ist hinlänglich bekannt und gehört zum Krankheitsverlauf. Das Bild eines älteren Menschen, der ziellos und desorientiert auf einer stark befahrenen Straße umherirrt, kommt dabei direkt und unvermittelt vor das geistige Auge.
(firmenpresse) - Aber nicht nur in diesem Szenario bringt sich der Demenzkranke unmittelbar in Gefahr. Auch bei vermeintlich gefahrlosen Spaziergängen im Wald kann es passieren, dass der Demente die Orientierung verliert und entweder den Weg zurück nicht findet oder gar eine Böschung herabstürzt, weil er unbeabsichtigt auf abschüssigen Wegen unterwegs war. Genau hier liegt ein großes Problem, da vor allem im mittleren Stadium der Krankheit ein massiver Bewegungsdrang ausgeprägt wird.
Einsperren und die Folgen
Was kann man dagegen tun? Die größte Sicherheit gewährt dabei zweifellos eine Art “Sicherheitsverwahrung“, die aber faktisch einer Freiheitsberaubung gleich kommt. Hierzu ist auch die Einverständniserklärung der Angehörigen erforderlich. Dieses offensichtliche Einsperren wird vom Betroffenen aber zumeist als Bestrafung oder Bedrohung erlebt. Dies kann Wut und Panik auslösen und im schlimmsten Falle zu einer rapiden Verschlechterung des Krankheitsverlaufs führen. Gerade Ängste, Unruhe und Aggression sind innere Befindlichkeiten, die allein schon krankheitsbedingt sehr ausgeprägt zu Tage treten können. Ein aktives Wegsperren fördert diese Zustände nur und erschwert den Umgang mit den Patienten dadurch erheblich. Somit ist dies zwar die sicherste aber auch die radikalste Methode. Von einer zufriedenstellenden Lösung für alle Beteiligten ist man damit allerdings noch weit entfernt. Kaum jemand wird seine Mutter oder Vater auf die letzten Jahre hin einer solchen Qual aussetzten wollen. Würdevolles Altern und Selbstbestimmung in möglichen Grenzen sind hier die Ziele die es zu erreichen gilt.
Freiheit gewähren mit Human-Telematik
Eine sehr elegante und weniger radikale Methode hingegen ist die Positionsbestimmung durch Human-Telematik. Sie gewährt das erforderliche Maß an Selbstbestimmung und Lebensqualität und bietet zugleich den benötigten Schutz und die Absicherung, um die Gefahr für den Demenzpatienten selbst und andere zu minimieren. Dadurch kann allen Erfordernissen bislang am besten Rechnung getragen werden.
Exemplarisch soll hier das System DS-Vega der DeutschenSenior dargestellt werden, da es schon im zweiten Jahr den Telematik Award in der Kategorie „Digitale Begleiter“ erhalten hat und somit ein führendes System der Human-Telematik darstellt.
Kernpunkt des Systems ist die Einrichtung einer sogenannten „Sicherheits-Zone“. Eine Sicherheits-Zone ist ein vordefiniertes Gebiet um den Wohnort des Demenzpatienten herum, in dem er sich uneingeschränkt bewegen kann. Je nach Lage des Wohnortes bzw. in Abhängigkeit von der Entfernung möglicher Gefahrenquellen in der unmittelbaren Umgebung (befahrene Straße, Böschung, Abhang, etc.)kann dieser Bereich frei definiert werden. Sobald der Patient diesen Bereich verlässt, geht ein Warnsignal in der Notrufzentrale ein, die dann unvermittelt die zuständigen Personen informiert und über das Handy direkt zum Standort des Patienten lotst. Hierdurch wird ein nahezu direktes Auffinden ohne Verzögerung ermöglicht. Der GPS-Sender wird in Form einer Uhr am Handgelenk getragen. Ein besonderer Schließmechanismus des Armbandes verhindert, dass der Demente sich der Uhr entledigen kann. Die Aufladung des Geräts erfolgt am Handgelenk durch eine mobile Aufladestation. D.h. zum Aufladen muss das Gerät nicht ausgezogen werden und auch im Lademodus kann sich der Patient frei bewegen und das System ist aktiv. Somit wird auch der Betreuungsaufwand auf ein Mindestmaß gesenkt.
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