(ots) - Verschärfte Situation
Spätestens seit den Terroranschlägen im tunesischen Djerba, auf
Bali und im ägyptischen Hurghada wissen Regierungen, dass beliebte
Urlaubsziele auch bevorzugte Ziele von Terroristen sind. Die Behörden
in Bulgarien hätten also gewarnt sein müssen, zumal das
Billigreiseland am Schwarzen Meer für israelische Touristen immer
attraktiver geworden ist. Zudem gab es in diesem Jahr schon ähnliche
Anschläge oder Attentatsversuche gegen Israelis in Indien, Georgien,
Thailand, Kenia und Zypern.
Das Sicherheitsdefizit in dem EU-Mitgliedstaat muss nun eine
Untersuchung nach sich ziehen. Wer nutzte es so perfide aus, tötete
sich selbst und weitere sechs Menschen? Reflexartig beschuldigt
Israel den Iran und die libanesische Hisbollah, Drahtzieher des
Attentats zu sein. Beweise bleibt der Mossad zwar schuldig, doch
vorstellbar ist eine solche Reaktion schiitischer Terroristen auf die
dubiosen Aktionen des israelischen Geheimdienstes durchaus. Auf
dessen Konto geht der tödliche Anschlag auf den Militärchef der
Hisbollah. Der Mossad soll zudem für die Serie ungeklärter Todesfälle
iranischer Atomphysiker verantwortlich sein.
Sorgen bereitet nun die offene Drohung Israels, die "Rechnung zu
begleichen". Was immer Premier Netanjahu damit meint, es verschärft
die brisante Lage in Nahost. Appelle zu verantwortlichem Handeln sind
daher nötig.
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