(ots) - Und wieder 100 Milliarden. Spanien erhält Hilfe von
Europa. So will es das deutsche Parlament und so werden sich wohl
heute auch die europäischen Finanzminister entscheiden. Im Gegenzug
hat das spanische Parlament einem bis zu 65 Milliarden Euro
umfassenden Sparpaket zugestimmt. Es sind Einschnitte, die zu
massiven sozialen Unruhen im Land führen können.
Die Summen sind für uns Bürger nicht überschaubar und wirken
deshalb so bedrohlich. Werden wir als Steuerzahler für die
Milliardenkredite einstehen, wenn alle Rettungschirme von der Wucht
der Eurokrise zerrissen sind? Man mag es sich nicht ausmalen.
Es wäre aber zu einfach und zu populistisch, nun mit dem Finger
auf Spanier, Griechen oder Italiener zu zeigen und die Schuld für die
Misere nur bei ihnen zu suchen. Es gibt ein Geflecht von Ursachen,
die zur großen Krise führten.
So ist zum Beispiel der Euro beschlossen worden, ohne groß auf die
unterschiedliche Leistungsfähigkeit der Mitgliedsländer zu achten. Es
gab und gibt keine übergreifende und auf die jeweiligen Länder
abgestimmte Finanz-, Wirtschafts- und Tarifpolitik. Die Kontrolle
vieler Banken und Finanztransaktionen ist offenbar mangelhaft.
Die größten Fehler liegen also im System. So muss mit
Zig-Milliarden ein kompletter Absturz abgewendet werden. Nur leider
ist, wenn das gelingt, noch lange nicht gesagt, dass Europa sich auf
eine gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik einigt. Genau das aber
wäre zu Beginn der Krisenbewältigung zu klären gewesen.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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