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Na endlich, es wurde aber auch höchste Zeit, möchte man
Familienministerin Kristina Schröder zurufen. Gewaltdarstellungen
sind in Kinofilmen und im Fernsehen in einem Umfang
selbstverständlich geworden, dass nur noch Wegschauen oder
Ausschalten davor schützt. Eltern sind längst nicht mehr nur aus
Bequemlichkeit damit überfordert, Brutales von ihren Kindern
fernzuhalten. Sie ahnen oft gar nicht, was in Filmen auf ihren
Nachwuchs zukommt.
Wie gut, dass ihnen da der Gesetzgeber zur Seite springen will.
Gewalt im Film kann die Vorstellungswelt von Kindern derart negativ
beeinflussen, dass sie den Glauben an ihre heile Kinderwelt verlieren
- eine unnötige Belastung ihrer Persönlichkeitsentwicklung.
Doch das gilt nicht nur für Gewaltdarstellungen. Kino und
Fernsehen leben seit Jahren von möglichst aktionistisch, schrill,
schockierend oder zerfetzt angerissenen Themen und Inhalten aller
Art. Zu selten wird konsequent kindgerecht erzählt, mit Rücksicht auf
eine noch nicht abgebrühte Psyche. Eltern müssten ständig neben ihren
Kindern sitzen, um die vielen Schocks und Fragen gemeinsam zu
bearbeiten. Um die Kleinen zur rechten Zeit zum Spielen zu schicken,
damit das Chaos im Hirn sich harmonisiert. Doch wer schafft das? Die
Freiwillige Selbstkontrolle zum Schutz der Jugend sollte ihren Filter
über die Gewalt hinaus ausweiten auf der Suche nach "nicht
kindgerechten Inhalten".
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