PresseKat - Profisport in der Wirtschaftskrise

Profisport in der Wirtschaftskrise

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Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise macht auch um den Profisport keinen Bogen. Markantes Beispiel ist die Formel 1, der nach dem Ausstieg des japanischen Autoherrstellers Honda aus der "Königsklasse" des Motorsports eine heftige Kostendiskussion ins Haus stand. Auch hier brachte die Wirtschaftskrise den Stein ins Rollen. Jetzt geht auch die Angst bei Fußballmanagern um. Sie befürchten ebenfalls im Zuge der Rezession "Verwerfungen" in ihrer Branche. Vor diesem Hintergrund sprach die Redaktion von Sportbiz-Online.de mit Stefan Ludwig, Sportexperte der Unternehmensberatung Deloitte, über Profisport in wirtschaftlichen Krisenzeiten.

(firmenpresse) - Der Begriff "Finanzkrise" ist zum Wort des Jahres gekürt worden. Hat die Krise mittlerweile auch den Profisport erfasst?

Bei den Zuschauerzahlen ist es noch nicht erkennbar. Sport bietet eben immer auch Abwechslung und Ablenkung von den täglichen Heraus-forderungen des Lebens. Im Bereich der Sponsoren gab es bereits vereinzelte Meldungen von Unternehmen, die ihre Marketingbudgets zurück-fahren. Dennoch haben die Clubs vertraglich gesicherte Partnerschaften, die zumindest bis zum Ablauf des Vertrags von beiden Seiten erfüllt werden müssen. Direkt betroffen wären die Clubs, wenn Verträge in der jetzigen Phase verlängert werden müssen oder Unternehmen Insolvenz anmelden müssen.

Gibt es Sportarten die verstärkt mit der Krise zu kämpfen haben?

Es ist nicht von der Sportart abhängig, sondern von den Voraussetzungen und Gegebenheiten eines Clubs.

Wie sieht die Situation speziell im professionellen Fußballsport aus?

Die Bundesligaclubs haben in den letzten Jahren gut gewirtschaftet, indem sie die Verbindlichkeiten abgebaut und das Eigenkapital erhöht haben. Ferner profitieren die Clubs in Deutschland von einer ausgewogenen Verteilung der drei wesentlichen Erlösquellen (TV, Werbung/Sponsoring und Ticketing). Die Verträge für die Übertragungsrechte wurden gerade in einer wirtschaftlich schwierigen Phase zu vergleichbaren Konditionen wie bisher verlängert, im Bereich der Stadionzuschauer verbucht die Liga in der Vorrunde einen neuen Rekord und auch beim Sponsoring sind die Clubs nicht von einigen wenigen Unternehmen abhängig, sondern haben in den letzten Jahren eine breite Basis an langfristigen Partnerschaften aufgebaut.

Würden Sie Sponsoren oder Investoren raten, jetzt die Reißleine zu ziehen und ihr Engagement in Proficlubs zu beenden?

Jede Konstellation muss individuell bewertet werden. Aber grundsätzlich würde ich nicht dazu raten, da Profisport insbesondere Fußball auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein nachgefragtes Produkt bei den Konsumenten ist.





Sollte also in der jetzigen Situation der Einstieg geprüft werden?

Wenn Investoren mit der richtigen Erwartungshaltung, die eben nicht auf kurzfristige Gewinnmaximierung und Renditeabschöpfung ausgelegt sein sollte, sich für einen Club interessieren, zu dem es idealerweise auch eine gewisse emotionale Bindung gibt, könnte eine genauere Prüfung eines Invests zum jetzigen Zeitpunkt durchaus ins Auge gefasst werden.

Bietet die Wirtschaftskrise Proficlubs jetzt auch Chancen?

Krisen bieten immer auch Chancen. Clubs die wirtschaftlich gesund sind, bieten ihren Spielern mehr Sicherheit und könnten deshalb für wechselwillige Spieler gute Adressen bei einem möglichen Transfer sein.
(Sportbiz-Online.de/Dieter Hintermeier, 19.12.2008)

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Datum: 19.12.2008 - 12:05 Uhr
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