PresseKat - Umfrage: Europäischen Banken stehen Stellenabbau und Konsolidierungen bevor

Umfrage: Europäischen Banken stehen Stellenabbau und Konsolidierungen bevor

ID: 685806

(ots) - FICO, ein führender Anbieter von prädiktiver
Analytik und Lösungen für das Decision Management, und die European
Financial Marketing Association (Efma), geben die Ergebnisse des
fünften "European Credit Risk Survey" bekannt. Der Umfrage zufolge
stehen den europäischen Banken schwierige Zeiten bevor. Mehr als zwei
Drittel (71 %) der europäischen Risikomanager prognostiziert für den
Bankensektor einen erhöhten Stellenabbau, fast die Hälfte geht davon
aus, dass es zu Entlassungswellen kommen könnte. Laut 90 Prozent der
Befragten wird in den wirtschaftlich starken Ländern die
Konsolidierung im Bankensektor voranschreiten; 72 Prozent sehen diese
Entwicklung auch auf die wirtschaftlich schwächeren Länder zukommen.
Die Risikomanager aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bleiben
jedoch relativ gelassen. Sie sehen diese Entwicklungen zwar kommen,
glauben aber nicht, dass ihre Häuser davon betroffen sein werden. Für
die Umfrage wurden zwischen Mai und Juni europaweit Risikomanager von
Kreditinstituten zu ihrer Einschätzung des Retail-Banking-Marktes
befragt.

Die Banken rechnen damit, dass auch in den nächsten Monaten die
Kreditvergabe nur schleppend vorankommen wird. Für kleine und
mittelständische Unternehmen (KMU) wird es besonders schwierig, einen
Kredit zu erhalten. Für diese Gruppe hat sich die Kreditlücke seit
Einführung der Umfrage Anfang 2011 vergrößert. 37 Prozent der
Befragten erwarten zudem eine verstärkte Kreditnachfrage durch KMU,
aber nur 16 Prozent glauben, dass die Banken das Angebot entsprechend
erhöhen werden. 88 Prozent der Risikomanager vermuten deshalb, dass
KMU nach alternativen Darlehensformen suchen, und Verbraucher
zunehmend auf Kleinstkredite setzen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz rechnen die
Risikomanager ebenfalls mit einer gewissen Versorgungslücke für KMU.




Laut 45 Prozent der Befragten wird allerdings auch die
Kreditnachfrage sinken.

"Unsere Umfrage zeigt, welchen Belastungen das europäische
Bankensystem angesichts der Aussicht auf weitere Einschnitte und
Konsolidierungen derzeit standhalten muss", erklärt Phillip Sertel,
Senior Director DACH, Central & Eastern Europe bei FICO. Die
Risikomanager in Deutschland, Österreich und der Schweiz bleiben
dennoch optimistisch, obwohl sie steigende Ausgaben für Compliance
auf ihre Häuser zukommen sehen."

Trotz der pessimistischen Gesamtprognose für Europa schätzen die
Risikomanager die Entwicklung der Zahlungsausfälle im Vergleich zur
letzten Umfrage positiver ein. Problematisch bleibt allerdings der
Hypothekenmarkt. Über die Hälfte der Befragten (55%) geht hier von
einer weiteren Verschlechterung aus. In Deutschland, Österreich und
der Schweiz könnten hingegen vor allem KMUs in Zahlungsnot geraten -
das sagen 58 Prozent der Risikomanager aus der Region; bei der
letzten Umfrage waren nur 9 Prozent dieser Meinung.

Wie es scheint, arbeiten die Banken bereits daran, ihr
Risikomanagement zu verbessern. 95 Prozent der Befragten gaben an,
die Banken würden zunehmend makro-ökonomische Daten im
Kreditrisikomanagement verarbeiten. Mehr als die Hälfte der Befragten
bekräftigte diese Behauptung sogar. Lediglich die Experten aus den
deutschsprachigen Ländern zeigten sich aufgrund der bisher stabilen
Wirtschaftslage in ihren Ländern auf diesem Gebiet zögerlich.

"Viele Risikomanager sehen die Notwendigkeit, eine Analytik
einzuführen, die es ermöglicht festzustellen, wie sich veränderte
wirtschaftliche Rahmenbedingungen auf das Kreditrisiko auswirken", so
Sertel weiter. "Solch eine Analytik macht nicht nur das
Risikomanagement, sondern auch das Kapitalmanagement effektiver."

An der Umfrage nahmen zwischen Mai und Juni 2012 europaweit über
100 Risikomanager von über 86 Kreditinstituten teil. Weitere
Informationen stehen im Internet unter folgendem Link zum Download
bereit:
http://www.efma.com/ressources/studies/2012/1-OKP4X_E_study.pdf



Pressekontakt:
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Datum: 23.07.2012 - 15:00 Uhr
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