(ots) - Es war doch nur eine Frage der Zeit. In Europa
werden Milliarden über Milliarden Euro vorwiegend im Mittelmeer
versenkt. Wie lange noch? Das Ende ist offen. Auf der Kommandobrücke
des EU-Zerstörers geben viele Kapitäne unterschiedliche Befehle.
Jetzt hat auch Deutschland von der Ratingagentur einen Schuss vor den
Bug bekommen. Der mehr als dezente Hinweis: Wenn es so weitergeht,
wird's nicht besser. Doch wie es weitergehen soll, das wissen auch
die Ratingagenturen nicht.
Deshalb verhallt das leise Echo des Warnschusses. Denn die
Benotung durch Ratingagenturen hat offensichtlich an Bedeutung
verloren. Früher orientierten sich wenigstens noch die Börsen daran.
Jetzt nicht mehr. Die Kurse machen, was sie wollen, Moody's hin oder
her. Der ganze Handel hängt nur davon ab, ob es mehr Aktien gibt als
Idioten - oder umgekehrt. Das fand bereits André Kostolany heraus.
Es ist schon lange durchgesickert, dass Moody's und Kollegen über
die Kreditwürdigkeit von Staaten auch nicht mehr wissen als viele
freischaffende Ökonomen und Investoren. Außerdem haben die
Ratingagenturen einen Gesichtsverlust erlitten, weil sie vor Jahren -
zu Beginn der Finanzkrise - die maroden amerikanischen
Hypothekenpapiere mit der Höchstnote AAA bewertet hatten. Die Welt-
Schuldenkrise ist eben ein besonders unübersichtliches Minenfeld. Es
gilt weiter das Prinzip Hoffnung.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe(at)ov-online.de