(ots) -
Die Zahl der blutübertragbaren Hepatitis-Infektionen von
Pflegekräften, Ärzten und weiteren Beschäftigten im Gesundheitsdienst
und in der Pflege ist in den vergangenen Jahren deutlich
zurückgegangen. Das teilt die Berufsgenossenschaft für
Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) zum Welt-Hepatitis-Tag
am 28. Juli mit. Sie erhielt im Jahr 2011 weniger als halb so viele
Meldungen von Hepatitis B und C aus Kliniken, Arzt- und
Zahnarztpraxen, therapeutischen Praxen, Pflegeeinrichtungen, Heimen
und Tagesstätten wie noch 2006 - fünf Jahre zuvor. Grund für die
positive Entwicklung sind intensive Präventionsmaßnahmen, für die
sich die BGW als gesetzliche Unfallversicherung für Gesundheits- und
Pflegeberufe seit langem einsetzt.
"Eine Infektion mit Hepatitis B oder C kann dramatische Folgen
haben - bis hin zu Leberzirrhose und Leberkrebs", warnt Prof. Dr.
Albert Nienhaus, Leiter des Fachbereichs Gesundheitsschutz der BGW.
Schon kleinste Mengen infizierten Bluts reichen zum Ãœbertragen der
Viren - etwa bei einer Verletzung an einer gebrauchten Kanüle oder an
einem benutzten Skalpell. Gleichzeitig ist häufig nicht bekannt, ob
der mit dem Instrument behandelte Patient oder Bewohner
Hepatitis-Träger ist oder nicht.
"Vor einer Infektion mit Hepatitis B schützen Impfungen, die
Arbeitgeber im Gesundheitswesen ihren Beschäftigten anbieten müssen",
so Prof. Nienhaus. "Wichtig ist außerdem, dass beim Arbeiten mit
spitzen oder scharfen medizinischen Instrumenten möglichst Produkte
verwendet werden, die speziellen Schutz vor Stich- oder
Schnittverletzungen bieten. Dazu gehören unter anderem Kanülen, die
sich nach Gebrauch automatisch in eine Schutzhülle zurückziehen."
Solche sogenannten "sicheren Instrumente" sind in gefährdeten
Bereichen im Gesundheitsdienst und in der Pflege bereits seit einigen
Jahren vorgeschrieben. "Trotzdem haben sie sich leider noch nicht
überall durchgesetzt", so Prof. Nienhaus. Im Jahr 2011 wurden der BGW
immer noch über 40.000 Stich- und Schnittverletzungen aus Kliniken,
Arzt- und Zahnarztpraxen, therapeutischen Praxen,
Pflegeeinrichtungen, Heimen und Tagesstätten gemeldet.
Untersuchungen zeigen zudem, dass nicht nur frisch benutzte
Kanülen und Skalpelle ein Infektionsrisiko bergen. Prof. Nienhaus:
"Hepatitis-Erreger können in flüssigem Blut mehrere Tage lang
überleben. Deshalb dürfen spitze oder scharfe Instrumente auf keinen
Fall in den normalen Abfalleimer oder Müllbeutel gelangen. Sie sind
vielmehr direkt nach ihrem Einsatz in durchstichsichere
Kunststoffbehälter zu legen. Diese müssen vor dem Entsorgen unbedingt
verschlossen werden."
Weitere Informationen zum Thema bietet die BGW im Internet unter
www.bgw-online.de, Suchbegriff: "Risiko Virusinfektion." Unter
anderem findet sich dort eine fortlaufend aktualisierte Liste
sicherer Produkte zum Schutz vor Schnitt- und Stichverletzungen.
Diese und weitere aktuelle Meldungen der BGW finden Sie auf
www.bgw-online.de im Pressezentrum.
Ãœber uns
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für
nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der
Wohlfahrtspflege. Sie ist für über sieben Millionen Versicherte in
fast 600.000 Unternehmen zuständig. Die BGW unterstützt ihre
Mitgliedsbetriebe beim Arbeitsschutz und beim betrieblichen
Gesundheitsschutz. Nach einem Arbeitsunfall oder Wegeunfall sowie bei
einer Berufskrankheit gewährleistet sie optimale medizinische
Behandlung sowie angemessene Entschädigung und sorgt dafür, dass ihre
Versicherten wieder am beruflichen und gesellschaftlichen Leben
teilhaben können.
Pressekontakt:
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