Ob Suchtproblematik, Konflikte und Streit oder die Gefahren durch neue Medien: Bei einem Präventionsprojekt, das in diesen Tagen im CJD Jugenddorf Offenburg stattfand, befassten sich rund 80 Jugendliche mit brisanten Themen aus ihrem alltäglichen Umfeld. In mehreren Workshops mit ehrenamtlichen Referenten wurde dargelegt, dass "Nein sagen" auch eine Stärke sein kann. Die Jugendlichen erhielten Information aus erster Hand, konnten ihr Selbstvertrauen stärken und lernten neue Handlungsalternativen kennen.
(firmenpresse) - "Viele Jugendlichen können drohende Gefahren oft nicht richtig einschätzen. Sie lassen sich leicht verleiten und beeinflussen", erklärt Julia Parotat den Hintergrund der Präventionstage: "Wir unterstützen unsere Jugendlichen, eine Identität aufzubauen, die auf einem stabilen Selbstwert beruht. Zudem geht es bei Prävention um den Erwerb neuer, persönlicher Fähigkeiten!"
Für die insgesamt sechs verschiedenen Workshops konnten kompetente Referenten gewonnen werden. Paul Himmelsbach vom Polizeirevier Offenburg informierte beispielsweise über die Risiken im Umgang mit den "Neuen Medien". Jürgen Henninger, Leiter des Weißen Rings Ortenau, thematisiert in seinem Workshop die "Opferprävention". Das Vermeiden oder Auflösen von Konflikten stand in einem Mediations-Workshop des Jugendamtes Emmendingen im Mittelpunkt. In den Rollenspielen im Bereich Theaterpädagogik konnten sich die Teilnehmer in Selbstbehauptung üben.
Zum Abschluss präsentierten die Jugendlichen ihre Workshop-Ergebnisse. Zudem zogen alle Beteiligten ein durchweg positives Fazit. Stefan Dilger, pädagogischer Leiter im CJD Jugenddorf Offenburg sagt: "'Nein sagen' ist keine Schwäche, sondern stellt eine Stärke dar. Das ist eine wichtige Erkenntnis für einen jungen Menschen auf dem Weg zu einem selbstbewussten und integrierten Teil unserer Gesellschaft. Das Präventionsprojekt war hierzu ein sehr gelungener Beitrag, der viele neue Impulse für ein selbstbewusstes und selbstbestimmtes Leben geliefert hat."
"Ich habe im Workshop gelernt, dass wir alle unsere Schwächen haben, aber wir können lernen, sie zu akzeptieren und sie in Stärken umwandeln", berichtet der 18-jährige Philipp Nähr, der im CJD Jugenddorf eine Ausbildung zum Fachlageristen absolviert.
Mit "Sei stark, sag Nein!" beschließt Projektinitiatorin Julia Parotat zugleich ihre Zeit in Offenburg. Nach ihrer Ausbildung zur Jugend- und Heimerzieherin studiert die 26-jährige seit 2009 "Soziale Arbeit" an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Villingen-Schwenningen.
Seit mittlerweile sechs Jahren arbeitet Julia Parotat mit Jugendlichen im Jugenddorf. Während der Praxisphasen ihres Studiums hatte sie unter anderem eine Wohngruppe angeleitet, die sich auf die Verselbständigung vorbereitet. Zudem war sie in der Sozialbegleitung, im Teilnehmerservice, in verschiedenen Projekten sowie bei der Kompetenzanalyse Profil AC aktiv.
Im CJD Jugenddorf Offenburg nehmen jährlich 600 junge Menschen aus dem Ortenaukreis, aus Baden-Württemberg und aus dem ganzen Bundesgebiet an unterschiedlichen Bildungsmaßnahmen teil, mit dem Ziel einer erfolgreichen beruflichen und sozialen Integration. Sie bereiten sich auf eine Ausbildung und auf den (Wieder-) Einstieg in den Beruf vor oder lernen in anerkannten Ausbildungsberufen aus Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistung.
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Markus Hartmann
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