(ots) - Bereits zum dritten Mal hat sich TÃœV Rheinland auf
große Europa-Einkaufstour begeben. Auf den Einkaufszetteln standen in
diesem Jahr Spielzeug, Sonnenbrillen und Fußball-Shirts. Fündig
wurden die Experten in beliebten Urlaubsregionen direkt am Strand
oder in Souvenir- und Billigläden. 52 der 134 gekauften Artikel
entsprechen nicht den Mindestanforderungen der Europäischen Union.
Sie dürfen so innerhalb der EU nicht verkauft werden, da sie die
Anforderungen der grundlegenden Sicherheitsnormen und
Kennzeichnungspflichten nicht erfüllen.
Besonders alarmierend ist die Lage bei den getesteten Spielwaren.
Von den 45 gekauften Spielwaren weisen 28 Produkte zum Teil
schwerwiegende Mängel auf. Neben verschluckbaren Kleinteilen haben
wir unter anderem auch Klemmstellen oder Mängel bei der elektrischen
Sicherheit gefunden. Diese Produkte stellen ein Sicherheitsrisiko für
Kinder dar und dürfen so nicht verkauft werden.
Gekauft wurden die Freizeitartikel für 99 Cent bis circa 20 Euro
in den letzten Wochen in beliebten Urlaubsregionen in Deutschland,
Italien, den Niederlanden und Spanien.
Jedes zweite Spielzeug stellt eine Sicherheitsgefahr dar Insgesamt
kauften die Tester 45 Spielwaren, darunter 11 Produkte aus Spanien,
13 aus Italien, 11 aus den Niederlanden sowie weitere 10 Produkte aus
Deutschland. In den Tests müssen diese die Vorgaben der
EU-Spielzeugrichtlinie erfüllen. Bei 28 Produkten war dies nicht der
Fall. Sie hielten den mechanischen und chemischen Anforderungen nicht
stand.
Jedes zweite Produkt fiel bei den mechanischen Tests durch.
Besondere Probleme stellen verschluckbare Kleinteile dar, die sich
vom Spielzeug lösen können und an denen Kinder ersticken können.
Diese fanden die Prüfer bei sieben Produkten. Weitere neun Produkte
wiesen Probleme mit der elektrischen Sicherheit auf: hier sind unter
anderem Batterien frei zugänglich und es besteht die Gefahr von
Kurzschlüssen. Weitere Sicherheitsrisiken entstehen durch
Klemmstellen oder eine schnelle Entflammbarkeit der Produkte.
Bei den chemischen Prüfungen fielen acht Produkte durch die
Prüfungen. Die Prüfer von TÜV Rheinland fanden hohe Belastungen mit
Phthalat-Weichmachern sowie erhöhte Werte an Polycyklischen
Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). Beide Stoffe stehen im
Verdacht, Krebs zu verursachen und sind toxisch.
Viel Schatten bei den Sonnenbrillen
Neben Spielwaren hat TÃœV Rheinland auch 60 Sonnenbrillen gekauft
und getestet. 16 Sonnenbrillen stammen aus Deutschland, 12 Brillen
aus Italien, weitere 17 Brillen aus den Niederlanden sowie 15 aus
Spanien. Bei fast jeder zweiten Brille fanden sich zum Teil
gravierende Mängel. Überprüft wurden hierbei der UV-Schutz, die
Straßenverkehrstauglichkeit der Brillen, die qualitative Verarbeitung
sowie die Stoßfestigkeit der Brillengläser. 40 Prozent der getesteten
Brillen haben die Prüfungen der Experten nicht bestanden.
Lichtblick Textilien
Bei diesen Produkten sahen die Ergebnisse etwas besser aus. Hier
wurden alle Grenzwerte eingehalten. Keines der 29 Kinder-Shirts im
Test hat besondere Belastungen von Schadstoffen oder Allergie
erzeugenden Stoffen aufgewiesen. Allerdings war die Qualität der
meisten Produkte mangelhaft. Ein Kauf der billigen Ware daher auch
nicht empfehlenswert, denn der Spaß mit den T-Shirts ist nur sehr
begrenzt.
Testgrundlagen im Ãœberblick
Die Tests der 134 Artikel wurden in den TÃœV Rheinland Laboratorien
in Köln und Nürnberg durchgeführt. Als Prüfgrundlage dienten die
Mindestvorgaben europäischer Sicherheitsnormen. Dazu zählen
insbesondere die Sicherheitsvorgaben für Spielzeug (2009/48/EG sowie
EN 71 und EN 62115), die Chemikalienverordnung REACH 1907/2006 EG
(Anhang XVII; Verbot von bestimmten Phthalaten) sowie die Norm DIN EN
1836:2007 für Sonnenbrillen.
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