(ots) - Der Austritt rückt näher
Endlich: In Griechenland schmiedet die Drei-Parteien-Koalition
Pläne für einen harten Sparkurs, damit die internationalen Geldgeber
beruhigt werden und weitere Milliarden ins Land fließen. Kürzungen
für Rentner und Patienten, das tut den Betroffenen richtig weh. Doch
damit holt die Regierung in Athen nur nach, was bedauerlicherweise im
Dauer-Wahlkampf des Frühjahrs stecken geblieben ist.
Gleichzeitig reden führende deutsche Politiker immer offener über
einen Austritt der Griechen aus der Euro-Zone. Am Sonntag hat der
liberale Wirtschaftsminister Philipp Rösler erneut davon gesprochen,
jetzt wird der CSU-Mann Markus Söder noch direkter. Aber nicht allein
aufgrund dieser Äußerungen, die auch wahltaktisch motiviert sein
dürften, rückt das Szenario eines Ausstiegs Griechenlands aus der
Währungsunion näher. Was vor Monaten noch in weiter Ferne lag und
allenfalls gedacht wurde, klingt jetzt gar nicht mehr so
unwahrscheinlich.
Das liegt auch daran, dass die Geduld in der EU mit Griechenland
nicht unendlich ist. Denn das Vertrauen in den Willen und die
Fähigkeit der Griechen zum Sparen ist nach den negativen Erfahrungen
der vergangenen Jahre nicht sehr groß. Wer jedoch den Austritt
Griechenlands aus der EuroZone fordert, muss wissen: Nicht nur
Hilfsprogramme sind teuer, der Ausstieg wäre es auch.
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