(ots) - Der mögliche Panzer-Deal mit dem Wüsten-Emirat
Katar - für die Bundesregierung ein heikles Geschäft. Der Verkauf von
bis zu
200 Leopard-Panzern würde zwar knapp zwei Milliarden Euro
einbringen, ethisch gesehen ist dies dennoch sehr fragwürdig. Denn
mit dem Deal würden die Deutschen ein Regime unterstützen, dem
schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden.
Auch wenn Katar das einzige arabische Land ist, in dem es bislang
keine großen Proteste gegen die politische Führung gab, sind diese
für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Denn nach Angaben von Amnesty
International werden in Katar ethnische Minderheiten diskriminiert
und es gibt nur ein eingeschränktes Recht auf freie Meinungsäußerung.
Das könnte schnell zu Unzufriedenheit und Aufständen führen. Andere
arabische Länder haben es vorgemacht. Proteste, die dann
möglicherweise von deutschen Panzern blutig niedergeschlagen werden.
Eine traurige Vorstellung.
Derweil macht die Bundesregierung das, was sie bei solchen
Rüstungsgeschäften fast immer macht - sie schweigt. Dabei gibt es so
einige Fragen, die sie zu beantworten hätte. Darf man noch in anderen
Staaten die Menschenrechte einfordern, wenn man dorthin selbst Waffen
verkauft? Wird man nicht dem eigenen Volk gegenüber unglaubwürdig?
Am Ende wird wahrscheinlich der wirtschaftliche Aspekt siegen und
die Leopard-Panzer nach Katar verkauft. Finanziell ist das natürlich
vertretbar - moralisch gesehen jedoch verwerflich.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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