(ots) - Probiert es gar nicht mehr, im Ernstfall fegen wir
euch künftig mit einer unbegrenzten Menge Geld schlicht vom Markt und
dann bekommt ihr für eure Kredite nur noch lächerliche Zinsen. So
ungefähr kann man die Strategie interpretieren, mit der immer mehr
Politiker außerhalb Deutschlands der Spekulation gegen den Euro ein
für alle Mal Herr werden wollen. Die Plattform, um diese Strategie in
die Tat umzusetzen, soll der Rettungsfonds ESM und das Mittel eine
Banklizenz für den ESM sein, der damit Kredite bei der Europäischen
Zentralbank EZB aufnehmen könnte, und zwar völlig unbegrenzt. Ja, das
könnte wohl endlich der große Knüppel sein, den Euroland dringend
braucht, um der Krise ein für allemal Herr zu werden. Denn bislang
helfen immer neue, Hunderte Milliarden schwere Programme schlicht gar
nichts. Auf den Märkten lässt der Druck nämlich nicht nach. Das ist
die eine bittere Wahrheit. Die andere bittere Wahrheit heißt, dass
"unbegrenzt" sehr schnell "unkontrollierbar" bedeuten kann. Und genau
hier wird es extrem gefährlich. Denn "unbegrenzt" kann zu Ende
gedacht einen massiven Anstieg der Inflation zur Folge haben. Genau
die aber hat die Zentralbank um nahezu jeden Preis zu verhindern. Das
aber kann sie nicht mehr, wenn sich der ESM mit seiner Banklizenz bei
ihr "unbegrenzt" Geld leihen und so ganze Staaten finanzieren darf.
Angela Merkel, ihr neuer Freund Francois Hollande und auch der viel
gelobte Mario Monti aus Italien reden seit Tagen gemeinsam davon,
"alles zu tun, um die Eurozone zu verteidigen, zu erhalten und zu
stärken". Was sie darunter verstehen und ob alle drei das gleiche
meinen, wissen wir nicht. Aber "alles zu tun", klingt ziemlich
verdächtig nach "unbegrenzt".
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