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- Amtsgericht Dresden eröffnet Verfahren, ordnet Eigenverwaltung an und bestellt Rainer M. Bähr zum Sachwalter
- Stefan Quandt ist bereit, die Solarwatt AG als Ankerinvestor zu begleiten
- Nachhaltige Fokussierung auf Systembereich vorgesehen
- Restrukturierungsplan sieht Mindestquote von 16 Prozent für nichtnachrangige, unbesicherte Gläubiger vor
- Gläubiger werden am 11. September über Restrukturierungsplan abstimmen
- Guter Absatz im 1. Halbjahr 2012, erfolgreicher Verlauf der Branchenmesse Intersolar
Die SOLARWATT AG hat beim Amtsgericht Dresden fristgerecht am 31. Juli 2012 den von den Sanierungsexperten der Salans LLP vorbereiteten Restrukturierungsplan eingereicht. Das Amtsgericht Dresden hat daraufhin antragsgemäß heute das Verfahren eröffnet, die Eigenverwaltung angeordnet und Herrn Rainer M. Bähr zum Sachwalter bestellt. Damit hat der Dresdner Premiumanbieter von Photovoltaikmodulen und EEG-unabhängigen Systemlösungen einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Sanierung des Unternehmens erreicht und gleichzeitig die Weichen für die Zukunft des Unternehmens gestellt.
Im nächsten Schritt wird der Plan nach Prüfung durch das Gericht veröffentlicht und der Gläubigerversammlung zur Abstimmung vorgelegt. Das Amtsgericht Dresden hat für den 11. September 2012 einen Erörterungs- und Abstimmungstermin festgelegt, in dem über den Plan und somit über die Restrukturierung der SOLARWATT AG abgestimmt wird. Wird der Plan durch die Gläubigerversammlung angenommen, bedarf der Plan noch der Bestätigung des Amtsgerichts. Sachwalter Rainer M. Bähr erläutert: "Sobald diese Bestätigung rechtskräftig ist, beschließt das Amtsgericht die Aufhebung des Insolvenzverfahrens - und die SOLARWATT AG agiert als vollständig durchsaniertes Unternehmen wieder regulär im Markt."
Absatzwachstum im Systembereich stimmt zuversichtlich
Der Gesamtabsatz - insbesondere der Absatz im Systembereich - hat sich bei SOLARWATT im ersten Halbjahr 2012 gut entwickelt: Trotz schwieriger Marktbedingungen lag der Gesamtabsatz zwischen Januar und Juni 2012 um 22 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Im Zielsegment der privaten und gewerblichen Kunden hat sich der Absatz von Systemen per Ende Juni im Vergleich mit dem Vorjahr sogar mehr als verdoppelt - dies ist ein weitere Bestätigung für die strategische Ausrichtung der SOLARWATT als Premium-System-Anbieter.
Detlef Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der SOLARWATT AG, kommentiert die Entwicklung: "Vor allem im wachsenden Markt für Systemlösungen nehmen wir eine Führungsrolle ein. Das wurde uns im Juni auch auf der für SOLARWATT erfolgreich verlaufenen, international führenden Branchenmesse Intersolar in München bestätigt: Hier konnte SOLARWATT leistungsfähige Systemlösungen zur Eigenversorgung von Haushalten präsentieren, die modernste Photovoltaik- und Speichertechnologie kombinieren und die vom Kunden aus hochwertigen Komponenten ebenso unkompliziert wie individuell zusammengestellt werden können. Es freut uns besonders, dass uns auch nach Einleitung des Schutzschirmverfahrens alle Kunden treu geblieben sind und wir darüber hinaus noch neue Kunden von den SOLARWATT-Lösungen überzeugen konnten. Wenn wir die Sanierung jetzt wie geplant umsetzen können, steht unser Unternehmen auf einem soliden Fundament, auf dem wir den Systembereich weiter ausbauen können."
Stefan Quandt ist bereit, die Solarwatt AG als Ankerinvestor zu begleiten
Der Unternehmer Stefan Quandt beabsichtigt, die Sanierung des Unternehmens im Rahmen des Sanierungskonzepts zu unterstützen, sollte der Restrukturierungsplan vom Amtsgericht rechtskräftig bestätigt werden. Technisch soll das zuvor auf null herabgesetzte Grundkapital durch eine Kapitalerhöhung um insgesamt 5 Mio. Euro erhöht werden, die Stefan Quandt zu 94 Prozent und die ACTON 1. Beteiligungs GmbH zu 6 Prozent zeichnen. Darüber hinaus wird Stefan Quandt dem Unternehmen weitere 5 Mio. Euro als Gesellschafterdarlehen zur Verfügung stellen. Insbesondere soll das neue Kapital für den Ausbau des zukunftsträchtigen Systembereichs verwendet werden.
Sanierungs- und Personalmaßnahmen insbesondere im Produktions- und Fertigungsbereich für Solarmodule vorgesehen
Als Folge der beschleunigten Fokussierung auf den Systembereich hat der Vorstand in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat und dem Aufsichtsrat die im Rahmen des Restrukturierungsplans notwendigen Sanierungs- und Personalmaßnahmen beschlossen, die mit Schwerpunkt den Produktionsbereich für Solarmodule betreffen werden. Die Anzahl der Produktions- und Fertigungslinien soll hier reduziert und die Auslastung optimiert werden. Mit dem vom Vorstand gemeinsam mit dem Betriebsrat erarbeiteten Plan ist es gelungen, 337 der 435 Arbeitsplätze zu erhalten. Bis zum 10. August 2012 werden nun zwischen den Betriebsparteien Verhandlungen über den Sozialplan und die Beauftragung einer Transfergesellschaft geführt. Die Transfergesellschaft soll die von den Personalmaßnahmen betroffenen Mitarbeiter qualifizieren und bei der Suche nach einer neuen Beschäftigung unterstützen. Die Personalmaßnahmen sollen so sozialverträglich wie möglich gestaltet werden. Detlef Neuhaus sagte: "Wir danken allen Mitarbeitern für ihren Einsatz und ihre Treue vor allem auch in den herausfordernden Wochen seit Einleitung des Schutzschirmverfahrens. Gemeinsam mit dem Betriebsrat mussten wir schwierige Entscheidungen treffen, die nach unserer gemeinsamen Auffassung jedoch angesichts des momentanen Marktumfelds unvermeidbar sind, wenn wir als SOLARWATT AG weiter am Markt bestehen wollen. Mit der Beauftragung einer Transfergesellschaft können wir den betroffenen Mitarbeitern eine sozialverträgliche Lösung anbieten."
Vorgesehene Mindestbefriedigungsquote für nicht-nachrangige, unbesicherte Gläubiger deutlich über durchschnittlicher Quote bei Regelinsolvenzen
Das Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung gem. § 270b InsO gilt als das sanierungsfreundlichste Verfahren, das das deutsche Recht vorsieht. Laut dem Institut für Mittelstandsforschung Bonn liegt die durchschnittliche Befriedigungsquote in einem Regelinsolvenzverfahren bei rund 3,6 Prozent. Die Mindestbefriedigungsquote der nichtnachrangigen, unbesicherten Gläubigeransprüche soll dem von der SOLARWATT AG vorgelegten Insolvenzplan zufolge 16,0 Prozent betragen. Zu dieser Gläubigergruppe gehören auch die Anleihegläubiger. Die Zahlung der Mindestquote soll dabei bereits vier Wochen nach rechtskräftiger Bestätigung des Plans, also noch in diesem Jahr, erfolgen. Zum Vergleich wird die Quote in einem Regelinsolvenzverfahren i.d.R. erst nach mehreren Jahren ausgezahlt. Im Februar 2015 könnte aus der dann möglichen Auflösung von Rückstellungen eine zweite Zahlung in Höhe von bis zu 1,5 Millionen Euro - verteilt auf alle anspruchsberechtigten nicht-nachrangigen Insolvenzgläubiger - erfolgen, falls die in Rede stehenden Rückstellungen per 31. Dezember 2014 aufgelöst werden können. Das Amtsgericht hat alle Gläubiger aufgefordert, Ihre Forderungen bis spätestens 3. September 2012 beim Sachwalter Rainer M. Bähr schriftlich zweifach anzumelden.
Bitte an die Gläubiger
Detlef Neuhaus hob die wichtige Rolle der Gläubiger für die Sanierung hervor: "Wir sind davon überzeugt, gemeinsam mit allen Parteien einen Restrukturierungsplan entwickelt zu haben, der im Sinne aller Stakeholder der SOLARWATT AG ein faires Angebot darstellt. Nun liegt es an den Gläubigern, sich hinter den Plan zu stellen und damit den Fortbestand des Unternehmens und der überwiegenden Zahl seiner Arbeitsplätze zu sichern. Mit der Unterstützung unserer Gläubiger können wir diese schwierige Unternehmensphase hinter uns lassen und uns wieder auf das konzentrieren, was wir am besten können: hochqualitative, innovative und zuverlässige Photovoltaiklösungen."
Die 1993 gegründete und europaweit tätige SOLARWATT AG mit Sitz in Dresden ist einer der führenden deutschen Hersteller hochwertiger kristalliner Solarmodule sowie Anbieter innovativer Photovoltaik- Komplettpakete und Energiemanagement-Systeme.
Zum Produktangebot des Unternehmens zählen Modultypen für unterschiedlichste Anwendungen. Neben der Kernkompetenz als Modulproduzent entwickelt und vertreibt SOLARWATT intelligente Energiemanagement- Systeme zur effizienten Steuerung und optimalen Nutzung von Solarstrom. Ein weiteres Geschäftsfeld umfasst die Planung und Umsetzung schlüsselfertiger Solaranlagen und Kraftwerke. Für Photovoltaik-Projekte im Wohnund Gewerbebereich bietet SOLARWATT Produktpakete an, die neben der kompletten Solartechnik umfangreiche Serviceleistungen enthalten.
SOLARWATT produziert mit einer der modernsten Fertigungslinien Europas. Die Produktionskapazität beträgt 300 MWp. Das Leistungsspektrum der ausschließlich in Deutschland hergestellten Module erstreckt sich von zwei bis 320 Watt. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.solarwatt.de
Die 1993 gegründete und europaweit tätige SOLARWATT AG mit Sitz in Dresden ist einer der führenden deutschen Hersteller hochwertiger kristalliner Solarmodule sowie Anbieter innovativer Photovoltaik- Komplettpakete und Energiemanagement-Systeme.
Zum Produktangebot des Unternehmens zählen Modultypen für unterschiedlichste Anwendungen. Neben der Kernkompetenz als Modulproduzent entwickelt und vertreibt SOLARWATT intelligente Energiemanagement- Systeme zur effizienten Steuerung und optimalen Nutzung von Solarstrom. Ein weiteres Geschäftsfeld umfasst die Planung und Umsetzung schlüsselfertiger Solaranlagen und Kraftwerke. Für Photovoltaik-Projekte im Wohnund Gewerbebereich bietet SOLARWATT Produktpakete an, die neben der kompletten Solartechnik umfangreiche Serviceleistungen enthalten.
SOLARWATT produziert mit einer der modernsten Fertigungslinien Europas. Die Produktionskapazität beträgt 300 MWp. Das Leistungsspektrum der ausschließlich in Deutschland hergestellten Module erstreckt sich von zwei bis 320 Watt. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.solarwatt.de