(ots) - An einem Strang ziehen
Eine ausreichende Versorgung in Ballungszentren gilt als eine
große Schwierigkeit bei der versprochenen staatlichen Garantie für
einen Kita-Platz. Umso erstaunlicher ist es, dass Hamburg als
zweitgrößte Stadt Deutschlands bereits ein Jahr im Voraus Vollzug
meldet. Und das sogar mit einer beeindruckenden Quote von 75 Prozent.
Das Flächenland Niedersachsen dagegen hat die Messlatte nur bei 35
Prozent angesetzt, und damit zu kämpfen, dieses bescheidene Ziel zu
erreichen. Dessen Wichtigkeit hat sich offenbar in der Landespolitik
noch nicht überall herumgesprochen, wie das Bremsmanöver des
Wirtschaftsministeriums bei der Initiative des Osnabrücker Handwerks
zur Schaffung von Kita-Plätzen zeigt. Solche Signale sind fatal. Denn
beim Thema Kinderbetreuung ist besonders die Wirtschaft gefragt, die
sich zunehmend über einen Mangel an Fachkräften beklagt und mehr
Frauen beschäftigen will. Auch ein von der FDP geführtes und dem
freien Unternehmertum verpflichtetes Ministerium darf regionale
Kita-Initiativen von Wirtschaftskammern nicht als Sozialgedöns
betrachten.
Es kommt vielmehr darauf an, dass alle an einem Strang ziehen. In
Hamburg ist das gelungen, vielleicht auch ein Grund für die hohe
Popularität von Regierungschef Olaf Scholz. In Niedersachsen bleibt
Politikern in Sachen Kita-Ausbau kaum noch ein halbes Jahr Zeit,
Erfolg versprechende Ergebnisse zu liefern. Danach urteilt der
Wähler.
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