(ots) - Wo bleiben die Deutschen?
Wie denn? Gar kein Deutscher im Rennen um den Goldenen Leoparden?
Wie bei jedem Filmfest von Rang wird auch in Locarno gezählt, wer wie
oft vertreten ist. Die A-Festivals konkurrieren um die größten Namen,
die Präsenz im Wettbewerb bildet die Rangliste innerhalb der Szene
ab. In Locarno sieht es für Deutschland mau aus. Und auch in Venedig
tritt im September mit Ulrich Seidl nur ein deutschsprachiger
Regisseur an.
Die Enttäuschung muss aber eingeordnet werden: Internationale
Koproduktionen sind im europäischen Kinogeschäft längst die Regel.
Ein Film, der als amerikanisch wahrgenommen wird, kann über seine
Geldgeber durchaus Teil der heimischen Produktion sein. Ein Standort
wie Potsdam Babelsberg wirbt mit seinen US-Projekten, zu Recht. Zum
Erfolg des deutschen Kinos zählen also auch die Koproduktionen in
Locarno. Oder ein Film wie Brian de Palmas "Passion", der in Venedig
startet: Der Regisseur kommt aus den USA, das Geld aus Frankreich und
Deutschland, und einer seiner Stars aus Berlin: Karoline Herfurth.
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