(ots) -
- Dresden, München und Berlin folgen Stuttgart im ersten
HWWI/Berenberg Kulturstädteranking, altindustrielle Städte
abgeschlagen.
- Studie berücksichtigt quantitative Faktoren.
Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) hat im Auftrag der
Berenberg Bank die 30 größten Städte Deutschlands im Hinblick auf ihr
Kulturleben untersucht. Das Ergebnis: Stuttgart ist Kulturmetropole
Nr. 1, Dresden, München und Berlin folgen auf den Plätzen 2, 3 und 4,
während altindustrielle Städte wie Gelsenkirchen, Duisburg und
Wuppertal das Schlusslicht bilden.
Die Attraktivität und Vielfalt der Kulturlandschaft sind wichtige
Aspekte der Lebensqualität. Gerade hochqualifizierte und kreative
Menschen leben mit Vorliebe dort, wo es ein ansprechendes kulturelles
Umfeld gibt. Auch für Touristen aus dem In- und Ausland ist das
kulturelle Angebot in Städten ein wichtiges Kriterium für die Wahl
eines Reiseziels. "Kulturelle Vielseitigkeit bestimmt nicht nur die
Attraktivität einer Stadt, sie ist auch ein bedeutender
Wirtschaftsfaktor, denn Städte- und Kulturtourismus befinden sich auf
Wachstumskurs", sagt Dr. Hans-Walter Peters, Sprecher der persönlich
haftenden Gesellschafter der Berenberg Bank. Darüber hinaus ist die
Kulturwirtschaft ein expandierender Wirtschaftszweig und wichtiger
Arbeitgeber in deutschen Städten. So nutzen einige Kommunen
Investitionen in die Kulturinfrastruktur gezielt, um einem
Strukturwandel anzustoßen.
Das Ranking
Das HWWI/Berenberg Kulturstädteranking greift die vielseitige
Bedeutung des kulturellen Klimas für die Stadtentwicklung auf und
vergleicht zahlreiche Aspekte der Kulturproduktion und -rezeption.
Dabei bezieht sich die Kulturproduktion auf Elemente und Grundlagen,
die für die Entstehung von Kunst und Kultur notwendig sind, wie etwa
die kulturelle Infrastruktur mit Opernhäusern und Theatern, die
kulturelle Bildung an Musik- und Kunsthochschulen oder die Anzahl der
Beschäftigten in der Kulturwirtschaft. Die Kulturrezeption umfasst
die Aufnahme des kulturellen Angebots durch die Bewohner und Besucher
der Städte. Sie zeigt sich beispielsweise in den verkauften Theater-
und Museumskarten. Dabei können den Auswertungen nur quantitative
Aussagen entnommen werden. Ãœber die qualitative Ausstattung
beispielsweise von Theaterstätten oder die Bedeutung der
Kunstsammlung eines Museums werden keine Aussagen getroffen. Für die
Kulturproduktion und -rezeption wurden Indikatoren identifiziert, die
als Standardabweichung in das Ranking einfließen und nicht weiter
gewichtet werden.
Das Ergebnis
Der Städtevergleich zeigt deutliche Unterschiede bezüglich der
Kulturlandschaft in den deutschen Städten. "Die meisten gut
platzierten Städte weisen sowohl gute Bedingungen für die
Kulturproduktion als auch für die Kulturrezeption auf. Hier hat die
Kulturwirtschaft bereits eine hohe Bedeutung als Arbeitgeber
gewonnen. Die kulturell attraktiven Städte weisen außerdem die
höchsten Bevölkerungszuwächse auf, was ihre Potenziale für die
Kulturproduktion und -rezeption weiter stärkt", erklärt Dr. Silvia
Stiller, Forschungsdirektorin beim HWWI.
"Stuttgart glänzt mit einer großen Zahl von Theaterplätzen,
Investitionen in die Kultur- und Bibliothekslandschaft sowie mit
Top-Platzierungen im Hinblick auf Theater- und Museumsbesucher",
begründet Stiller das gute Abschneiden der Schwabenmetropole.
Kulturell vielseitige Städte ziehen Künstler an, das zeigt sich in
der Hauptstadt Berlin, die mit 50.000 Beschäftigten in der
Kulturwirtschaft und mehr als 33.000 Künstlern die höchste
Künstlerdichte aufweist. Die zweitplatzierte Stadt Dresden punktet
als "Museumsstadt", weist viele Theaterbesucher auf und verfügt über
eine große Anzahl an Beschäftigten in der Kulturwirtschaft. München
erreicht sehr hohe Umsätze in der Kulturwirtschaft und schneidet auch
bei der Anziehungskraft der Bibliotheken und Museen sehr gut ab. Mehr
als 40.000 Menschen sind hier im kulturellen Bereich tätig, das sind
5,7 Prozent aller Beschäftigten in der bayerischen Hauptstadt.
Der Städtevergleich zeigt, dass nicht nur die größten deutschen
Städte mit ihrem kulturellen Angebot glänzen und so attraktiv für
ihre Bewohner sind. Auch mittelgroße Beamten- und Universitätsstädte
wie Bonn (Rang 5), Münster (Rang 7) und Leipzig (Rang 12) sind hier
gut platziert, was positiv im Hinblick auf ihre zukünftigen
Entwicklungspotenziale zu bewerten ist. Vor allem beim
Bevölkerungsanteil der Musikschüler und der Studierenden bei Musik-
und Kunsthochschulen nimmt Münster den ersten Platz ein. "Generell
ist die Kulturrezeption in den deutschen Städten dort am höchsten, wo
die Arbeitskräfte eine überdurchschnittlich hohes Bildungsniveau
haben", so Stiller.
Die Studie zum Download ist unter www.berenberg.de/publikationen
erhältlich.
Pressekontakt:
Karsten Wehmeier
Leiter Unternehmenskommunikation
Tel. +49 40 350 60-481
E-Mail: Karsten.Wehmeier(at)Berenberg.de
Sandra Hülsmann
Pressereferentin
Tel. +49 40 350 60-8357
E-Mail: Sandra.Huelsmann(at)Berenberg.de
Für detaillierte Fragen zur Studie steht Ihnen die Studienleiterin
des HWWI, Frau Dr. Silvia Stiller, unter +49 40 34 05 76-660 zur
Verfügung.
Die Studie zum Download ist unter www.berenberg.de/publikationen
erhältlich.