(ots) - Bitterer Tiefpunkt
Wie bitter. Der Bürgerkrieg in Syrien wütet wie noch nie seit
Beginn des Konflikts vor mehr als einem Jahr. Und der
Sondervermittler der Vereinten Nationen schmeißt sein Amt hin: Kofi
Annan ist mit seiner letzten Mission auf ganzer Linie gescheitert.
Der ehemalige UN-Generalsekretär und Friedensnobelpreisträger wird
seine Gründe haben, seinen Posten als Friedensvermittler der
Vereinten Nationen zu räumen. Seine Entscheidung, die ihm sicherlich
nicht leichtgefallen ist, gilt es zu respektieren. Doch damit stirbt
auch ein Stück Hoffnung, dass das schreckliche Morden in Syrien bald
ein Ende findet.
Dem 74-Jährigen Verfehlungen oder Feigheit vorzuwerfen wäre
unfair. Annan hat alles in seiner Macht Stehende getan, um Machthaber
Baschar al-Assad und die Rebellen zu einer Friedenslösung zu bewegen.
Er vermittelte zwischen Russland, China und Iran, die das Regime
stützen, und den westlichen und arabischen Staaten, die ein hartes
Vorgehen gegen Assad befürworten. Annans Friedensplan hatte aber nie
eine Chance, weil Assad und die Rebellen im Kalaschnikow-Feuer den
letzten Funken Vernunft verloren haben. Aber deshalb aufgeben? Der
Völkermord in Ruanda und die Schlacht um Damaskus markieren
Tiefpunkte im Leben des Kofi Annan.
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