(ots) - Wer ist der Nächste?
Nun also auch Slowenien. Noch beim Euro-Beitritt vor fünf Jahren
galt das Land aus Sicht der Europäischen Union als Musterschüler, was
viel über die Beurteilungskraft der Kommission in Brüssel aussagt,
die schon bei Griechenland komplett versagt hat. Jetzt strafen die
Ratingagenturen Slowenien ab. Die Kreditwürdigkeit droht auf
Ramsch-Niveau zu stürzen. Und es ist nur eine Frage von Wochen, bis
Ljubljana vom EU-Rettungsschirm Hilfen zur Rettung der maroden Banken
erbittet.
An Slowenien wird der Euro nicht kaputtgehen. Dafür ist das Land
zu klein und wirtschaftlich unbedeutend. Doch es ist beängstigend,
dass ein Euro-Staat nach dem nächsten umfällt, als hätte es nie
Dutzende Rettungsgipfel gegeben. Irland, Portugal und Griechenland
sind ganz unter den EU-Schirm geschlüpft. Zypern und Spanien bekommen
Bankenhilfen. Slowenien wäre also das sechste Land, das
Milliarden-Hilfe bekommt. Wer wird der nächste Patient? Nicht nur in
Madrid spitzt sich die Lage dramatisch zu, auch Rom kann sich immer
schwerer refinanzieren. Wird Italien also der siebte
Euro-Rettungsfall? Womöglich ist dann der Zerfall der Euro-Zone kaum
noch aufzuhalten. Jedenfalls schwindet das Vertrauen in die
Regierungen, einen Weg aus der Krise zu finden. Es steht ein heißer
Herbst bevor.
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