(ots) - Wäre das Thema nicht so bitterernst, man könnte über
die Art und Weise, wie sich die zweite Riege der CSU an einem
offenbar langweiligen Sonntag die Zeit vertreibt, lachen und alles
der Hitze im Bayernland zuschreiben. Doch was der bayrische
Finanzminister Söder und sein Kumpel, der Generalsekretär der CSU,
Dobrindt, da am Wochenende von sich gegeben haben, um sich politisch
zu profilieren, darf man nicht einfach übergehen. Denn die Attacken
der beiden gegen Griechenland und EZB-Chef Mario Draghi zeugen von
Populismus der allergröbsten Art. Die Griechen will Söder nicht nur
hochkant aus Euroland rausschmeißen, damit sie lernen "ohne Mama zu
leben", sondern so auch ein Exempel statuieren, damit die übrigen
Wackelkandidaten sehen, dass "diese Eurozone auch Zähne zeigen kann".
Schlimmer tönt es nicht einmal aus dem Hofbräuhaus nach sechs Maß
Bier. Ist das noch zu toppen? Aber sicher, und zwar von Alexander
Dobrindt. Der unterstellt Mario Draghi, seine Position als Chef der
EZB für italienische Interessen zu missbrauchen. Während Söders
Gepolter eigentlich nur Kopfschütteln verdient, hat Dobrindts
Gegeifer bei näherem Hinhören eine ganz andere Qualität. Denn
Dobrindts Attacke ist nichts anderes als Rufmord von der schlimmsten
Sorte. Er unterstellt Mario Draghi - wenn auch unausgesprochen - das,
was der Stammtisch allen Italienern unterstellt, nämlich mafiöses
Verhalten. Euroland in Mafiahand! Wer solche, völlig aus dem Ruder
laufende Politiker einfangen will, der darf keinen Fraktionsvize wie
den braven Michael Meister antworten lassen, der muss selbst
hinlangen, Frau Bundeskanzlerin - und zwar kräftig.
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