(ots) - Während der Osten der Demokratischen Republik
Kongo bereits seit vier Monaten unter neuer Gewalt und Vertreibungen
leidet, fordert die Hilfsorganisation CARE stärkeren Schutz besonders
für Frauen und Mädchen. "Die Zahl der Vergewaltigungen und Überfälle
nimmt mit jedem Tag hier massiv zu", berichtet Yawo Douvon, Leiter
des CARE-Länderbüros. "Inzwischen hat die Gewalt in der Provinz
Nord-Kivu ähnliche Ausmaße angenommen wie letztmalig im Herbst 2008."
Es sei schwierig, die genaue Anzahl der betroffenen Menschen zu
beziffern, denn die meisten sprächen aus Angst vor Stigmatisierung
nicht über ihren Leidensweg und nähmen keine Hilfe in Anspruch. Zudem
erschwere die angespannte Sicherheitslage derzeit die Datenerfassung,
erklärt Douvon. Zahlreiche Dörfer und Kliniken seien aufgrund der
Präsenz bewaffneter Gruppen auf den Straßen für Hilfsorganisationen
unerreichbar.
CARE fordert deshalb uneingeschränkten Zugang für humanitäre
Organisationen zu allen Gemeinden in der Konfliktregion, die Hilfe
benötigen. Unzählige Familien können nicht erfasst werden, weil sie
sich auf der Flucht befinden oder in Gastgemeinden Obdach gesucht
haben. Das macht die Erhebung der Bedürfnisse, die Versorgung der
Menschen und die Identifizierung von Fällen sexueller Gewalt für
Hilfsorganisationen schwer. Auch die so genannten Ãœberweisungssysteme
müssen ausgebaut werden, berichtet CARE. Dadurch wird sichergestellt,
dass Gewaltopfer nach der medizinischen Hilfe auch juristischen und
psychosozialen Beistand bekommen.
CARE führt in der kongolesischen Konfliktregion Nord-Kivu Projekte
in Gemeinden und in Flüchtlingslagern durch, um Überlebenden
sexueller Gewalt zu helfen und Ãœbergriffen vorzubeugen. Einfache
Mittel wie etwa die Beleuchtung der sanitären Anlagen in
Flüchtlingslagern helfen dabei. Im Flüchtlingslager Kigeme in Ruanda,
wo 11.000 Kongolesen Zuflucht gefunden haben, kümmert sich CARE um
die gesundheitliche Versorgung der Flüchtlinge, das Abfallmanagement
sowie um Hilfe und Beratung bei Fällen von sexueller Gewalt. Über
200.000 Menschen sind seit April dieses Jahres vor der Gewalt
geflohen, viele von ihnen in die Nachbarländer Ruanda und Uganda.
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