(ots) - Zur Diskussion über
Verdienstmöglichkeiten deutscher Spitzensportler weist die Stiftung
Deutsche Sporthilfe auf die von ihr vor zwei Jahren erhobenen,
unverändert aktuellen Daten zur Lebenswirklichkeit von Top-Athleten
hin. Deutschlands Spitzenathleten verdienen weniger als der Schnitt
der bundesdeutschen Bevölkerung, erbringen einen deutlich
umfangreicheren Arbeitsaufwand und sind weder sozial noch für die
Zeit nach der sportlichen Karriere hinreichend abgesichert.
"Wir haben vor zwei Jahren in einer repräsentativen
wissenschaftlichen Umfrage der Deutschen Sporthochschule Köln unter
4.000 von der Deutschen Sporthilfe geförderten Athleten ein
Brutto-Monatseinkommen von 1.919 Euro und einen Nettoverbleib von 626
Euro im Monat ermittelt", sagt Dr. Michael Ilgner, Vorsitzender des
Vorstands der Stiftung Deutsche Sporthilfe. "Unsere Athleten haben im
Schnitt eine 60-Stunden-Woche und sind darauf angewiesen, neben dem
Sport für ihr schulisches und berufliches Fortkommen selber zu sorgen
- und das bei einem durchschnittlichen Jahres-Brutto-Verdienst von
gerade einmal knapp 24.000 Euro." Daher denken 51,9 Prozent der
Athleten während ihrer sportlichen Karriere gar ans Aufhören.
Um Athleten besser fördern zu können, ruft die Deutsche Sporthilfe
in ihrer Spendenkampagne "Dein Name für Deutschland" die
sportbegeisterte deutsche Bevölkerung dazu auf, deutsche
Spitzensportler mit 3 Euro im Monat zu unterstützen. "Ohne Förderung
kein Spitzensport und keine Erfolge", lautet die Kurz-Formel von
Michael Ilgner. Gleichzeitig sehen mehr als 90 Prozent deutsche
Spitzensportler als Vorbilder für Leistung und zwei Drittel der
Deutschen sind stolz auf die Erfolge deutscher Spitzensportler, wie
eine weitere repräsentative wissenschaftliche Umfrage der Deutschen
Sporthochschule Köln aus dem vergangenen Jahr ergeben hat.
"Die olympischen Erfolgsprämien der Sporthilfe für
Medaillengewinner und Platzierte bis Rang acht sind nur ein kleiner
Baustein der Sporthilfe-Leistungen für Athleten. Vor allem die
Elite-Programme, im Übrigen auch schon für Nachwuchsathleten, und
dabei besonders ElitePlus, ermöglicht von unserem Partner PwC,
stellen wichtige Grundlagen für unsere Spitzensportler dar," sagt
Ilgner. "Stolz sind wir auch auf unsere Module zur Unterstützung
einer dualen Karriere." Vom Deutsche Bank Sport-Stipendium
profitieren alle Studenten unter den 3.800 geförderten Athleten,
derzeit sind das rund 300.
Details aus der Athleten-Studie:
Der kalkulatorische Stundenlohn eines deutschen Athleten beträgt
7,38 Euro Brutto (zum Vergleich Brutto-Stundenlöhne im Baugewerbe:
15,49 Euro; Erziehung/Unterricht: 18,57 Euro; Bergbau: 18,72 Euro;
Energie-/Wasser: 23,74 Euro; Kredit-/Versicherung: 23,75 Euro).
Athleten kommen in Deutschland im Schnitt auf ein monatlich
verfügbares Einkommen von 626 Euro. 52,6 Prozent der Athleten müssen
davon noch Miete zahlen. Beträgt die Miete mehr als 267 Euro, liegen
Athleten sogar auf Hartz IV-Niveau. 243 Euro im Monat werden allein
für sportbezogene Ausgaben verbraucht. Spitzensportler tragen zudem
höhere soziale Risiken: nur 28,7 Prozent zahlen freiwillig Renten-
und Arbeitslosenbeiträge. Athleten sind im Schnitt 60 Stunden pro
Woche tätig. 36,1 Prozent der Spitzensportler arbeiten neben dem
Sport. Und sie sind 124 Tage pro Jahr in ihrer Sportart unterwegs,
also nicht zu Hause.
Download der Studie "Sportökonomische Analyse der Lebenssituation
von Spitzensportlern in Deutschland" unter http://ots.de/r50lz
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