(ots) - Fernsehköchin Sarah Wiener und Musiker Peter
Maffay unterstützen - "Internationaler Tag der Jugend" am 12. August
Umwelt: für viele junge Leute ein abstrakter, oft zu komplexer
Begriff. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) blickt zum
vierzehnten "Internationalen Tag der Jugend" auf ein großes
Engagement in der Umweltbildung von Kindern und Jugendlichen zurück.
"Seit 21 Jahren schlagen wir in unseren Projekten eine Brücke
zwischen dem Alltag junger Menschen und Themen wie Naturschutz,
Ressourcenschonung oder Umwelttechnik. Ãœber Naturerfahrung,
Ausstellungen, oder den Einsatz neuer Medien möchten wir ihnen Wege
aufzeigen, ökologisch verantwortungsvoll zu handeln. Wir wollen
Jugendliche stärker an mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer
heranführen, weil wir nur so auch morgen über genügend Fachkräfte
verfügen", sagte DBU-Sprecher Franz-Georg Elpers. Prominente
Schützenhilfe leisten dabei Fernsehköchin Sarah Wiener, die sich für
gesunde Ernährung bei Kindern engagiert, und Musiker Peter Maffay,
der in Rumänien ein umweltfreundliches Ferienheim für traumatisierte
Kinder aufbaute. Die DBU hat seit ihrer Gründung 1991 in der
Umweltbildung rund 2.200 Projekte mit etwa 400 Millionen Euro
gefördert.
Jedes fünfte deutsche Kind ist zu dick. Schon im Kindesalter
drohen Asthma, Diabetes und Bluthochdruck. Eltern tragen dafür einen
Teil der Verantwortung genau wie Erzieher in Kindertagesstätten.
Erstmals in Deutschland werden mit finanzieller Hilfe der DBU
bundesweit angehende und bereits aktive Erzieher in ihren Fachschulen
durch die Sarah Wiener Stiftung für gesunde Ernährung sensibilisiert
und damit in die Lage versetzt, an ihren Arbeitsplätzen selbst als
"Ernährungs-Botschafter" aktiv zu werden. Elpers: "Das Projekt
'Landschaft schmeckt' informiert über die Umweltauswirkungen unseres
Ernährungsverhaltens. Themen wie die Produktwahl, der
Energieverbrauch beim Kochen, die Bedingungen beim Erzeugen von
Lebensmitteln spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Folgen eines zu
hohen Fleischkonsums, die Bedeutung alter Rassen und Sorten für die
genetische Vielfalt in der Landwirtschaft, aber auch die Vor- und
Nachteile unterschiedlicher Formen der Landbewirtschaftung." Die DBU
unterstützt das Projekt mit rund 125.000 Euro.
In Peter Maffays "Kinderschutzburg" im rumänischen Radeln ist mit
etwa 163.000 Euro aus dem Fördertopf der DBU innovative
Umwelttechnik, wie eine solarthermische Anlage zur
Warmwasserversorgung und eine Pflanzenkläranlage zur
Abwasserreinigung, installiert worden, erläuterte Elpers. "Ich bin
der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sehr dankbar, dass Sie unsere
rumänische Tabaluga-Stiftung mit einem so hohen Betrag unterstützt
hat", sagte Maffay bei der feierlichen Eröffnung im letzten Sommer.
In dem Ferienheim auf dem Gelände einer alten Kirchenburg sollen
traumatisierte Kinder nun Schutz und Erholung finden. "Wir wollen den
benachteiligten Kindern in Rumänien helfen, den Weg in eine bessere
Zukunft zu finden, in der auch der Umweltschutz seinen Platz findet",
betonte DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde damals.
"Es ist wichtig, dass die Kinder im Zusammenhang mit den
grundlegenden therapeutischen Maßnahmen auch aus der Schönheit und
dem Wert der Natur Kraft tanken und den Gedanken des Umweltschutzes
und der Nachhaltigkeit verinnerlichen."
Für viele Kinder sind Ausflüge in den Wald noch immer selten. Für
Kinder in Waldkindergärten gehören sie zum Alltag. Studien belegen
aber, dass es auch hier noch Verbesserungspotenziale gibt. Die DBU
fördert mit rund 125.000 Euro deshalb ein Projekt des Bundesverbandes
Natur- und Waldkindergärten und der Universität Freiburg, in dem
Vorschulkinder "Wald" als Lebensgrundlage für Mensch und Tier
erfahren können. "Die Kinder sollen möglichst früh lernen,
Verantwortung für die Natur zu übernehmen. Ihr Wissen können sie an
folgende Generationen weitergeben", sagte Elpers. Im DBU-Projekt
entwickeln 20 "Erzieher-Förster-Tandems" mit Hilfe von Experten
Bildungsangebote für den Lernübergang vom Kindergarten in die
Grundschule. Weitere Kooperationspartner sind zwölf Landesforsten,
die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, der Verband Österreichischer
Förster sowie zwei Organisationen aus Japan und Südkorea, die in der
Heimat Waldkindergärten nach deutschem Vorbild einführen wollen.
Die millionste Besucherin einer DBU-Ausstellung begrüßte die
Stiftung im März in der Chemie-Schau "T-Shirts, Tüten und Tenside" im
Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU. Es ist die siebte
Wanderausstellung, die DBU und ZUK bisher zu wichtigen ökologischen
Themen unserer Zeit entwickelt und umgesetzt haben. Elpers: "Mit den
Ausstellungen wollen wir Impulse für Veränderungen im Alltag geben
und einfache Lösungsstrategien begreifbar aufzeigen." Dabei werde eng
mit Schulen aus der Region zusammengearbeitet, beispielsweise durch
einen Lehrerbeirat, der bei den Ausstellungskonzeptionen beratend zur
Seite stehe, damit die Inhalte in die aktuellen Lehrpläne passten.
Die Ausstellungen sind als "Orte im Land der Ideen" und als
"UN-Dekade-Projekte für eine nachhaltige Bildung" mehrfach
ausgezeichnet worden. Sogar im fremdsprachigen Ausland sind einzelne
Exponate auf großes Interesse gestoßen. Sie wurden nachgebaut,
übersetzt und touren nun etwa durch Kasachstan.
"Grüne Umwelttechnik ist Wachstumsmarkt und Jobmotor zugleich.
Schon jetzt werden weltweit 1,4 Billionen Euro umgesetzt. GreenTech
gehört zu den globalen Schlüsselindustrien wie die Elektronikbranche
oder der Maschinenbau", beschreibt Elpers ein weiteres "Steckenpferd"
der Stiftung. Mit dem Förderschwerpunkt
"Naturwissenschaftlich-technische Umweltbildung und Kommunikation"
will die DBU junge Menschen für diese Kernthemen begeistern. Das sei
wesentlich, denn Deutschland gehöre zu den Top-GreenTech-Nationen:
"Um die internationale Vorreiterrolle zu bewahren, brauchen wir auch
in Zukunft gut ausgebildete Fachkräfte mit Umweltbewusstsein. Hier
droht ein Engpass", erläuterte Elpers. Zudem hätten die jungen
Menschen viele Fragen und auch Ängste in Bezug auf Umweltprobleme wie
Klimawandel oder Energieversorgung. Neue Konzepte der
naturwissenschaftlich-technischen Umweltbildung seien dringend nötig,
um ihnen Antworten zu geben und ihnen zu zeigen, wie sie sich für den
Umweltschutz einsetzen könnten - in der Freizeit und über die
Berufswahl.
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