(ots) - Im Juni 2012 waren rund 350 000 junge Menschen
in Deutschland im Alter zwischen 15 und 24 Jahren erwerbslos. Damit
lag die deutsche Jugenderwerbslosenquote bei 7,9 %, wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Internationalen
Tages der Jugend am 12. August 2012 mitteilt. In keinem anderen Land
der Europäischen Union (EU) waren damit junge Menschen so selten
erwerbslos wie in Deutschland. Für die gesamte EU lag - nach
Ergebnissen von Eurostat - die entsprechende Quote bei 22,6 %. Damit
war in der EU nahezu jeder vierte junge Mensch, der arbeiten wollte
und konnte, ohne Arbeit. Insgesamt waren im Juni 2012 fast 5,5
Millionen junge Menschen in der EU erwerbslos.
Eine ähnlich niedrige Jugenderwerbslosenquote wie Deutschland
wiesen im Juni dieses Jahres nur Österreich mit 8,8 % und die
Niederlande mit 9,3 % auf. Die mit Abstand höchsten
Erwerbslosenquoten fanden sich in Griechenland mit 52,8 % und in
Spanien mit 52,7 %.
In den meisten EU-Staaten hat die Jugenderwerbslosigkeit seit dem
Beginn der Wirtschaftskrise zugenommen. Sie ist auch im vergangenen
Jahr weiter angewachsen: Seit Juni 2011 ist sie im EU-Durchschnitt
von 21,2 % um 1,4 Prozentpunkte angestiegen. Im April 2008 - vor der
Wirtschaftskrise - hatte sie nur 15,2% betragen. Besonders deutlich
ist die Quote seit Juni 2011 in Ländern gestiegen, die bereits vor
einem Jahr die höchste Jugenderwerbslosigkeit hatten: in Griechenland
um 8,9 Prozentpunkte (bis April 2012), in Portugal um 7,1
Prozentpunkte und in Spanien um 6,8 Prozentpunkte. Deutschland
hingegen konnte die Jugenderwerbslosigkeit sowohl gegenüber dem
Vorjahr (- 0,9 Prozentpunkte) als auch gegenüber April 2008 (- 2,7
Prozentpunkte) senken.
Bei internationalen Vergleichen der Jugenderwerbslosenquoten
sollte berücksichtigt werden, ob in Ländern mit einer angespannten
Arbeitsmarktlage möglicherweise ein deutlich größerer Teil der
Jugendlichen im Bildungssystem verbleibt. Die verfügbaren aktuellsten
Zahlen zur Bildungsbeteiligung für 2010 belegen dies jedoch nicht.
Der Anteil der 15- bis 24-Jährigen in einer schulischen oder
beruflichen Ausbildung unterscheidet sich in Ländern mit einer hohen
Jugenderwerbslosigkeit nicht wesentlich vom EU-Durchschnitt. Die
Bildungsbeteiligung betrug 2010 in Griechenland 63,2 % und in Spanien
59,9 %, der EU-Durchschnitt lag bei 61,0 %.
Die Erwerbslosenzahlen werden auf Basis der EU-weit durchgeführten
Arbeitskräfteerhebung nach der Definition der Internationalen
Arbeitsorganisation (ILO) bestimmt. Dies ermöglicht internationale
Vergleiche. Die hier dargestellten Monatsergebnisse sind um saisonale
und irreguläre Einflüsse bereinigt.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weiteren Zusatzinformationen und -funktionen, ist im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte zur Arbeitsmarktstatistik gibt: Christian
Wingerter, Telefon: (0611) 75-3496, www.destatis.de/kontakt
Weitere Auskünfte zur amtlichen EU-Statistik gibt: EDS
Europäischer Datenservice Telefon: (0611) 75-9427
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
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