(ots) - Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege,
Thomas Greiner, unterstützt nachdrücklich die Forderung des
Vorstandsmitglieds der Bundesagentur für Arbeit (BA), Raimund Becker,
die Fachkräfteoffensive in der Pflege stärker auszubauen. Becker
fordert in der Tageszeitung "Die Welt" (heutige Ausgabe), für
Arbeitslose mit fachlichen Vorkenntnissen die Möglichkeit, schon nach
zweijähriger Ausbildungszeit ihre Qualifikation in der Tasche haben.
Hier schlummere ein großes Potenzial, das bisher nicht richtig
ausschöpfen wurde, meint das BA-Vorstandsmitglied.
Dazu der Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege, Thomas
Greiner: "Ich finde es erfreulich, daß sowohl bei der Politik, wie
auch der Bundesagentur für Arbeit, das Problembewußtsein für den
immensen Fachkräftemangel in der Pflege steigt. BA-Vorstand Becker
hat durch seine Äußerungen ein deutliches Signal gesetzt, welches die
Pflegebranche uneingeschränkt unterstützt. Wir brauchen wenige, aber
konkrete Maßnahmen, die zügig greifen, denn bereits heute fehlen uns
30.000 Fachkräfte in der Altenpflege. Bis 2020 werden wir, nach
Berechnungen des Rheinisch-Westfälischen Instituts für
Wirtschaftsforschung (RWI), mehr als 75.000 zusätzliche
Altenpflegerinnen- und Altenpfleger benötigen. Nun kommt es darauf
an, alle uns zur Verfügung stehenden Personalpotenziale zu heben. Es
liegt auf der Hand, dass tausende von langjährig tätigen
Pflegehilfskräften in einem verkürzten Weiterbildungsprogramm zum
Fachabschluss geführt werden müssen", so Greiner.
Kosten und Nutzen stünden dabei in einem hervorragenden
Verhältnis. Jeder investierte Euro würde sich zigfach auszahlen.
Darüber hinaus bräuchten, nach Meinung des Arbeitgeberverbandes
Pflege, ausbildende Unternehmen finanzielle und ideelle
Unterstützung. Wer Zeit und Geld in Aus- und Weiterbildung
investiere, dürfe nicht zum Schluss als der "Dumme" dastehen.
"Heute werden die Unternehmen, die vorausschauend und aktiv
Fachkräfte ausbilden dadurch bestraft, dass der Großteil der
finanziellen Aufwendungen nicht refinanziert wird. In einigen
Bundesländern, vor allem jedoch in Bayern, wird "kurioserweise" von
Auszubildenden teilweise noch Schulgeld erhoben. Das ist ein
Treppenwitz. Daher benötigen wir, und dies besonders vor dem
Hintergrund eines in diesen Tagen startenden Ausbildungsjahres,
bundesweit eine Ausbildungsumlage für alle Unternehmen in der Pflege,
wie es sie bereits in wenigen Bundesländern gibt. Aber auch die
Bereitschaft der Pflegekassen, sich an den Ausbildungskosten zu
beteiligen", sagt Thomas Greiner.
Der im Jahr 2009 gegründete Arbeitgeberverband Pflege vertritt
mittlerweile die tarif-, sozial- und wirtschaftspolitischen
Interessen von 30 Unternehmen der Pflegewirtschaft, darunter die
Größten der Branche, mit 90.000 Wohn- und Pflegeplätzen und mehr als
50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch der Bundesverband
privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), mit seinen mehr als 7.000
aktiven Mitgliedseinrichtungen, gehört dem Arbeitgeberverband Pflege
an. Die Mitglieder setzen sich gemeinschaftlich für eine
zukunftsfähige Gestaltung der Pflege ein.
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