(ots) - Knapp drei Monate vor der US-Präsidentschaftswahl
zieht der republikanische Bewerber Mitt Romney seinen vielleicht
schon letzten Joker aus dem Ärmel. Mit der Ernennung des
konservativen Paul Ryan zum Vizepräsidentschafts-Kandidaten versucht
Romney, einen bislang ziemlich verkorksten Wahlkampf doch noch zum
Guten zu wenden. Ein sehr mutiger, aber auch riskanter Schritt.
Paul Ryan gilt als knallharter Reformer. Er will Sozialprogramme
kürzen und lehnt die Obama'sche Gesundheitsreform ab. Mit seiner
Nominierung kommt es im US-Wahlkampf zu einer weiteren Polarisierung.
Das republikanische Spitzen-Duo wird versuchen, Obama an seinen
Schwachpunkten anzugreifen: hohe Arbeitslosigkeit, geringes
Wirtschaftswachstum und hohe Staatsschulden.
Aber die Ernennung Ryans birgt auch eine große Gefahr. Denn mit
dem polarisierenden 42-Jährigen wird es den Republikanern schwerer
fallen, gemäßigte Wähler zu gewinnen. Obama wird sich darauf
konzentrieren, seine Gegner als unsozial und mittelstandsfeindlich
darzustellen. Der Lagerwahlkampf - sozial gegen marktliberal - wird
sich also weiter verschärfen.
Eines ist nach der überraschenden Nominierung Ryans auf jeden Fall
gewiss: Die Amerikaner stehen im November vor einer echten
Richtungswahl über die politische Zukunft ihres Landes. Noch dürfte
Obama leicht vorne liegen - aber Romneys Joker Paul Ryan könnte
durchaus stechen.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe(at)ov-online.de