(ots) - Trübes Licht im Tunnel
Die "Vatileaks"-Affäre trifft die katholische Kirche im Zentrum.
Die bisherigen Enthüllungen zeigen, dass Benedikt XVI. Opfer übler
Intrigen und Machtkämpfe geworden ist. Die Sünde hat noch nie vor den
hohen Mauern des Vatikans haltgemacht. Nun darf sich dort aber keine
kriminelle Energie ausbreiten. Der deutsche Papst und seine Getreuen
müssen aufpassen - und durchgreifen.
Der Haupttäter scheint der ehemalige Kammerdiener gewesen zu sein.
Paolo Gabriele soll nicht nur wertvolle Geschenke an Benedikt XVI.
unterschlagen haben. Er stahl auch die vertraulichen Dokumente vom
päpstlichen Schreibtisch. Die teils geheimen Papiere enthalten
brisante Informationen über Korruption, Vetternwirtschaft und
Machtintrigen in der Kirche. Da diese Institution für christliche
Werte steht, wiegen solche unmoralischen Vorgänge besonders schwer.
Die Gerüchte über ein Mordkomplott gegen den Papst gehen wohl zu
weit. Es ist aber bitter genug, dass einige hochrangige Kirchenmänner
über ein Ableben von Benedikt XVI. spekuliert haben.
Der Papst sollte daher alles daransetzen, dass die Affäre
vollständig aufgeklärt wird. Neben seinem Ex-Kammerdiener wird noch
einem weiteren Vatikan-Mitarbeiter der Prozess gemacht. Aber gab es
keine Hintermänner? Oder wer hat ein Interesse, dem Kirchenoberhaupt
öffentlich zu schaden? Hier muss Licht ins Dunkel.
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