(ots) - Die SPD hat drei Kanzlerkandidaten im Köcher:
Gabriel, Steinmeier und Steinbrück. Und sie will erst nach der
Niedersachsen-Wahl im kommenden Januar verkünden, wer gegen Angela
Merkel antreten soll. So ist die offizielle Lage.
Inoffiziell ist Frank-Walter Steinmeier eine erneute Kandidatur
nicht mehr zu nehmen. Es sei denn, er selbst verzichtet. Kaum
anzunehmen. Steinmeier hat - das zeigt die Intervention von Torsten
Albig aus Schleswig-Holstein - innerparteilich mit Abstand die besten
Karten. Seine moderate Art kommt an. Man könnte auch sagen: Weniger
Profil hilft viel. Peer Steinbrück dagegen vertritt eine klare, harte
ökonomische Kante und ist seiner Partei nur um den Preis einer
Zerreißprobe zu vermitteln. Und Sigmar Gabriel, der Parteichef, hat
jede Woche eine neue Idee. Er ist eloquent und beschlagen, sein
Problem ist nur, dass niemand ihm eine stringente, nachhaltige
Führung zutraut. Damit ist er automatisch aus dem Rennen. Was
bedeutet das im Hinblick auf die Bundestagswahl? Ganz einfach: Die
SPD tut sich selbst nicht weh - und rennt krachend gegen die Wand.
Denn Peer Steinbrück wäre eine denkbare Kanzler-Alternative zu Angela
Merkel - wenn er sich richtig positionieren würde. Frank-Walter
Steinmeier ist es nicht. Er ist schon einmal unter ungünstigen
Bedingungen bei 23 Prozent im historische tiefsten SPD-Tal
angekommen. Die Bedingungen sind nicht besser geworden.
Wichtiger noch: Steinmeier ist kein Mann der Alternative. Er ist
Merkel light. Er wäre, stellt man das nach wie vor hohe Ansehen der
Kanzlerin in der Bevölkerung in die Wahlrechnung, kein
ernstzunehmender Gegner für die Strategien aus der
Willy-Brandt-Straße 1.
Bleibt es bei dem Kandidaten Steinmeier, dann spielt für Angela
Merkel selbst die Verfassung der FDP im Herbst 2013 kaum eine Rolle.
Denn sie kann auch mit einem Junior-Partner SPD gut weiterregieren.
Vielleicht sogar besser.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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