(ots) - Investoren flüchten aus Angst vor Inflation in
Sachwerte / Aktien-Rally möglicherweise Ergebnis einer
eigendynamischen Blasenbildung / Kurssteigerungen "dürften jetzt
schon weit über die reale Wachstumsrate von Produktivität und
Effizienz von Unternehmen hinausgehen" / Neue Analyse der Geldpolitik
gefordert
Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen
Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), misstraut dem derzeitigen Aufschwung
an den Börsen. Investoren "wären gut beraten abzuwägen, inwieweit die
aktuelle Aktien-Rally nicht schlicht das Ergebnis einer
eigendynamischen Blasenbildung ist, weil viele Marktteilnehmer
Inflation auf den realen Märkten erwarten", schreibt Straubhaar in
einem Gastbeitrag für das Anlegermagazin 'Börse Online' (Ausgabe
34/2012, EVT 16. August). "Die Kurssteigerungen wie auch die
gestiegenen Preise anderer Sachwerte wie Immobilien oder Edelmetalle
dürften jetzt schon weit über die reale Wachstumsrate von
Produktivität und Effizienz von Unternehmen hinausgehen." In dieser
Situation erweise sich gerade der Versuch, sich gegen Inflation durch
den Kauf von Sachwerten abzusichern, als Bumerang. "Anstatt von einem
Kaufkraftverlust bei realen Gütern wird man dann von einem
Vermögensverlust als Folge platzender Blasen bei Aktienkursen und
Vermögensbewertungen getroffen", warnte der Wirtschaftsexperte.
Zugleich fordert Straubhaar eine "neue Analyse der Geldpolitik".
So hätten elektronisches Geld und virtueller Zahlungsverkehr in
weltumspannenden Finanz- und Kapitalmärkten mit einem
eigendynamischen Hochfrequenzhandel zu einer Entkoppelung und einer
Divergenz der Anpassungsgeschwindigkeiten von Real- und
Finanzwirtschaft geführt. "Wann und vor allem in welchem Ausmaß
Güterpreise und Faktorkosten tatsächlich ansteigen werden, ist weit
spekulativer als gemeinhin angenommen", erklärte Straubhaar in 'Börse
Online'.
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