OV: Kalt erwischt
Thema: Oettinger kritisiert Energiepreise
Von Angelika Hauke
(ots) - Auskommen mit dem Einkommen. Das wird mittlerweile
immer schwieriger. Viele Familien müssen monatlich einen Balanceakt
hinbekommen, um die Finanzen im Gleichgewicht zu halten. Kosten für
Strom und Benzin rissen einst keine großen Löcher in die
Haushaltskasse. Die Zeiten sind längst vorbei.
Wer in Sommern wie diesen noch im Juni die Heizung aufdrehen muss,
um nicht zu frieren und jeden Tag zur Arbeit pendelt, zahlt mehr als
die Miete noch einmal obendrauf. Oder muss trotz staatlicher
Unterstützung noch viel für eine energetische Sanierung bezahlen. Wie
man es auch dreht und wendet. Es bleibt teuer.
Der nächste Preisschub kommt. Im Herbst greift die sogenannte
EEG-Umlage. Sie garantiert den Betreibern von Wind-, Solar- und
Biogasanlagen einen fixen Preis. Schön für die Betreiber, schlecht
für alle anderen. Jeder Verbraucher bürgt über seine Stromrechnung
für den Fixpreis. Die Umlage sollte auf 3,5 Cent pro Kilowattstunde
gedeckelt werden. Eigentlich. Jetzt gibt es für das kommende Jahr
schon Gedankenspiele von über fünf Cent.
Der Ausstieg aus der Atomkraft ist nicht billig und trifft alle
gleich. Das war uns klar. Doch scheinen einige gleicher zu sein.
Deutschlands größter Energieversorger EON zum Beispiel kommt bestens
mit der Energiewende zurecht. Und die Industrie profitiert von
Ausgleichszahlungen.
Der Wirtschaftsstandort Deutschland soll ja nicht gefährdet
werden. Die Kehrseite: Ausgleichsregelungen für die Industrie gehen
zu Lasten gewerblicher Kleinbetriebe und Privathaushalten. Denn sie
müssen jeden Cent, den die Großindustrie weniger in die EEG-Umlage
einzahlt, ausgleichen. Die Energiewende, sie hat uns kalt erwischt.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe(at)ov-online.de
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Datum: 15.08.2012 - 10:48 Uhr
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