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Große Freude in Mannheim, Karlsruhe und Tamm: Drei Unternehmen
wurden am Donnerstag vom Verband der Chemischen Industrie
Baden-Württemberg (VCI) im Rahmen des "Responsible Care Wettbewerbs"
2012 ausgezeichnet. Michelin aus Karlsruhe und Rhein Chemie Rheinau
aus Mannheim wurden für ihre eingereichten Projekte zu Landessiegern
unter dem Motto "Wir haben gute Ideen zur Ressourceneffizienz"
gekürt. Marabu aus Tamm erhielt für die nachhaltige
Unternehmensausrichtung eine ehrenvolle Anerkennung.
Chemische Industrie als Schrittmacher
"Unsere Unternehmen zeigen damit, dass wir in der Chemie bei der
Ressourceneffizienz den Takt vorgeben", freute sich
VCI-Hauptgeschäftsführer Thomas Mayer. Er übergab in einer
Feierstunde in Baden-Baden die Auszeichnungen an die Unternehmen.
"Die Erfolge der Branche zeigen sich sowohl in der Materialeffizienz
als auch in der Energieeffizienz. So ist die Produktion der
chemischen Industrie in den vergangenen 20 Jahren um mehr als 50
Prozent gestiegen, der Energieeinsatz konnte trotzdem um 40 Prozent
reduziert werden," betonte Mayer.
Ausgeschrieben wurde der Wettbewerb Anfang des Jahres unter den
312 Mitgliedsunternehmen des baden-württembergischen VCI. Die Jury
bestand aus dem Wissenschaftsjournalisten und TV-Moderator Ingolf
Baur, aus dem baden-württembergischen Umweltministerium Martin
Eggstein, Abteilungsleiter "Grundsatz, Nachhaltigkeit, Klimaschutz,
Umwelttechnik" und Jürgen Lochner, Werkleiter der Sika Deutschland
GmbH und Vorstandsmitglied des VCI Baden-Württemberg.
Idee des Wettbewerbs
Der Umweltschutz und die Ressourcenschonung sind in der chemischen
Industrie wichtige Leitlinien. Das drückt sich auch im
internationalen Programm der Branche "Responsible Care"
(http://www.responsible-care.de) aus. Aktuell ist das Thema
"Ressourceneffizienz" wichtig und interessant, da hier gezeigt werden
kann, wie weit fortgeschritten und innovativ die Branche ist.
Die ausgezeichneten Projekte:
Landessieger Michelin Reifenwerke AG & KGaA
Michelin ist für das Projekt 'EcoPrint' ausgezeichnet worden. Mit
diesem 2009 gestarteten Projekt hat der Karlsruher Reifenhersteller
die Anzahl von Druckern und Kopierern in Europa bereits um 65 Prozent
reduziert. Neue Geräte wurden durch Geräte mit dem Umweltsiegel
"Blauer Engel" ersetzt. Zusätzlich wurden doppelseitiges und
Schwarz-Weiß-Drucken als Standardeinstellungen festgelegt.
So spart das Unternehmen jährlich über 3 Millionen Euro - allein
durch weniger Strom- und Ressourcenverbrauch. Auch die
Lärm-Emissionen in den Büros wurden positiv beeinflusst. Den Preis
nahmen Dieter Freitag, Direktor Michelin Deutschland, Österreich,
Schweiz, und Roland Köhler, Leiter des Konzernbereiches
Informationssysteme, entgegen.
Landessieger Rhein Chemie Rheinau GmbH
Der Mannheimer Spezialchemie-Hersteller wurde für ein Projekt
ausgezeichnet, mit dem aus einem als Sonderabfall zu behandelndes
Abwasser ein wichtiger Rohstoff zurückgewonnen werden kann. Für die
Herstellung eines Kunststoffadditivs muss als Reaktionskomponente
sehr viel Phenol zugegeben werden. Dieser als giftig eingestufte
Stoff wird aus Erdöl in mehreren energieaufwändigen Stufen
hergestellt. Er wird nur zum Teil "verbraucht" und blieb bislang als
Rückstand und Sonderabfall im Reaktionswasser zurück. Durch eine
ausgeklügelte und in den Prozess integrierte spezielle Stofftrennung
kann nun das Phenol wiedergewonnen werden. Das führt zu einer
Einsparung von etwa 150 Tonnen (sechs große Sattelzüge) an Phenol -
und damit mindestens 150 Tonnen weniger flüssigem Sonderabfall.
Die Auszeichnung wurde an den Geschäftsführer der Rhein Chemie,
Dr. Anno Borkowsky, und Ralf Leybold, Leiter Umweltschutz und
Sicherheit, übergeben.
Ehrenvolle Anerkennung Marabu GmbH & Co. KG
Der Lack- und Farbenhersteller Marabu hat beim Thema
Ressourceneffizienz den Blick auf das gesamte Unternehmen gerichtet.
Diese ganzheitliche Herangehensweise ist beispielhaft und war für die
Jury eine besondere Erwähnung und Anerkennung im Rahmen der
Preisverleihung wert. Das Unternehmen hat Prozesse in den Bereichen
Produktentwicklung, Einkauf, Produktionsvorbereitung, Produktion und
Auslieferung genau unter die Lupe genommen und geprüft, welche
Ressourcen effizienter eingesetzt werden können. Im Anschluss hat das
Unternehmen folgerichtig die identifizierten Potenziale neu
eingeplant und erfolgreich in die Praxis umgesetzt. Dabei blieb und
bleibt auch die Verwaltung im Unternehmen nicht außen vor.
Dr. Wolfgang Schäfer, bei Marabu Leiter Produktentwicklung und
kundenspezifische Anpassungen, freute sich über die Auszeichnung
durch den Verband.
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Andreas C. A. Fehler
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