(ots) -
Drei Viertel der Deutschen möchten umweltfreundliche
Getränkeverpackungen kaufen. Das ist das Ergebnis einer
repräsentativen Umfrage, die der NABU beim Meinungsforschungsinstitut
Emnid in Auftrag gegeben hat. Doch die Umfrage zeigt auch: Fast die
Hälfte der Verbraucher weiß nicht, welche Verpackungen tatsächlich
ökologisch vorteilhaft sind und greift aus diesem Grund häufig zu den
Falschen.
Am besten bewertet und richtig eingeschätzt werden Mehrwegflaschen
aus Glas. Knapp 90 Prozent der Befragten stufen sie korrekt als
umweltfreundlich ein. Bei den ebenso umweltfreundlichen
Mehrwegflaschen aus Plastik jedoch verschätzen sich die Verbraucher:
Die Plastikvariante schneidet bei den Befragten um ein Viertel
schlechter ab, obwohl Plastik-Mehrwegflaschen in der Umweltbilanz
sogar besser sind als solche aus Glas. Die vom Umweltbundesamt
ebenfalls als ökologisch vorteilhaft bewerteten Getränkekartons
werden vom Verbraucher gänzlich falsch beurteilt: Sie werden
schlechter eingeschätzt als die umweltschädlichen Einwegflaschen aus
Glas oder Plastik. Insgesamt hat der NABU die sieben gängigen
Verpackungsarten für Getränke abgefragt: Glas-Mehrweg und -einweg,
Plastik-Mehrweg und -einweg, Getränkekartons sowie Dosen.
Ein Grund für die häufigen Fehleinschätzungen ist das für
Verbraucher undurchsichtige Pfandsystem. Mehr als 40 Prozent der
Befragten geben an, nicht auf den ersten Blick erkennen zu können, ob
eine Flasche Mehrweg oder Einweg ist. "Das führt zu
umweltschädigenden Kaufentscheidungen, obwohl die Verbraucher
eigentlich umweltfreundliche Verpackungen bevorzugen. Hier ist der
Handel in der Pflicht, Verbraucher ordentlich zu informieren", sagte
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der NABU zeichnet daher
Händler mit dem Umweltpreis "Grüner Einkaufskorb" aus, die sich
besonders dafür einsetzen, dass ihre Kunden umweltfreundliche
Alternativen im Regal vorfinden und diese auch erkennen.
"Der Lebensmittelhandel versorgt tagtäglich 80 Millionen Menschen
in Deutschland. Mit der Auswahl und Präsentation der Produkte leistet
er einen entscheidenden Beitrag dazu, ob Kunden auf umweltfreundliche
Produkte aufmerksam werden und sie in den Einkaufskorb legen", so
NABU-Umweltexpertin Indra Enterlein.
Hinweis für Redaktionen: Die Ergebnisse der Umfrage, ihre
grafische Darstellung und weitere Informationen zu
Getränkeverpackungen unter
www.NABU.de/themen/konsumressourcenmuell/konsumierenundwirtschaften
Informationen zur Auszeichnung "Grüner Einkaufskorb" unter
www.NABU.de/gruener-einkaufskorb
Hintergrund:
Als drittgrößter Wirtschaftszweig in Deutschland kommt dem
Einzelhandel eine besondere Verantwortung für ökologisches Handeln
zu. Seit 2010 vergibt der NABU daher den "Grünen Einkaufskorb" an
herausragende Pioniere des Umweltschutzes im Einzelhandel. Mit der
Auszeichnung will der Verband Unternehmen dafür gewinnen, ein
umweltfreundliches Warensortiment zu fördern, um ökologisches und
nachhaltiges Einkaufen für Konsumenten leichter und attraktiver zu
machen. Vergangenes Jahr wurde in der Kategorie
"Biolebensmittelmärkte" der EVG Biomarkt am Kanal Landwege in Lübeck
mit dem NABU-Umweltpreis ausgezeichnet. In der Kategorie "Filialen
der großen Lebensmittelketten" überzeugte die Tegut-Filiale in
Darmstadt. Den Preis in der Kategorie "Selbstständige" gewann 2011
der Rewe Aupperle in Fellbach.
Originaltext vom NABU
Pressekontakt:
Indra Enterlein, NABU-Referentin für Umweltpolitik, Tel.:
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