(ots) - Zwei Jahre Straflager für die
Aktionskünstlerinnen von Pussy Riot. So sieht sie aus, die Milde von
Wladimir Putin. Der Kremlherr hatte befunden, die drei jungen Frauen
hätten ihre Lektion gelernt. Das ließ manche auf eine
Bewährungsstrafe für Pussy Riot hoffen. Weit gefehlt. Die
Musikerinnen, zwei von ihnen Mütter kleiner Kinder, wandern ins
Gefängnis. Ihr Vergehen: Sie hatten in einer Performance in der
Christus-Erlöser-Kirche die Mutter Gottes gebeten, sie von Putin zu
befreien. Man muss die Aktion nicht gutheißen. Aber auch nach
russischem Recht ist es nur eine Ordnungswidrigkeit. Doch das Recht
gilt wenig in Putins Staat. Die russische Gerichtsbarkeit
funktioniert auf Kommando von oben. Das Verfahren gegen Pussy Riot
hat dafür einen weiteren Beweis geliefert. Es erinnerte teils an
einen stalinistischen Schauprozess, teils an die Inquisition. Das
Motiv für den Prozess war eindeutig politisch. Dennoch befand das
Gericht, die Bandmitglieder hätten aus "religiösem Hass" gehandelt.
In Wahrheit geht es hier nicht um Gotteslästerung, sondern um
Majestätsbeleidigung. An Pussy Riot ließ Putin ein Exempel
statuieren. Damit alle, die gegen Putin demonstrieren, in Zukunft
wissen: Auch sie können schnell in der Strafkolonie landen.
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