(ots) - Im Dauerstress
Immer mehr Menschen in Deutschland arbeiten am Wochenende und
nachts - mögliche Folgen dieser erschreckenden Entwicklung hat in der
vergangenen Woche der Fehlzeiten-Report der AOK aufgezeigt: Es steigt
die Zahl derer, die aufgrund psychischer Probleme im Job fehlen.
In vielen Branchen wird inzwischen nicht mehr nach der Stechuhr -
montags bis freitags von neun bis fünf -, sondern projektorientiert
gearbeitet. Das schafft Flexibilität, die einerseits positiv ist:
Beschäftigte können sich ihre Arbeitszeit einteilen, dank der Technik
auch von zu Hause aus arbeiten. Dieses Modell kippt jedoch ins
Negative, wenn es immer mehr Menschen zu Zeiten ins Büro zieht, die
zum Ausgleich bestimmt sind: abends und am Wochenende. Der Slogan "Am
Samstag gehört Vati mir", mit der die Gewerkschafter einst die
Fünf-Tage-Woche bewarben, gilt zunehmend seltener.
Mehr Einsatz, immer mehr Flexibilität wird gefordert - und Privat-
und Berufsleben vermischen sich zu einer Grauzone, in der es nur noch
den wenigsten gelingt, sich von beruflich bedingter Anspannung zu
erholen.
Zu Recht warnen Experten davor, wohin dieser Weg führen könnte: zu
einer überlasteten, dauergestressten Gesellschaft. Nicht nur die
Ãœberarbeiteten tragen dazu bei, sondern auch die steigende Zahl der
befristet Beschäftigten. Oder belasten Existenz- und Zukunftsängste
etwa nicht?
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