(ots) - Der nicht mehr hinnehmbare Fall
Hilflos schaut die westliche Welt seit 17 Monaten dem mörderischen
Treiben in Syrien zu. Als Beobachter wird sie zumindest ihrem
eigentlichen Ziel gerecht: einen Flächenbrand im Nahen Osten zu
vermeiden - koste es auch 20 000 Tote durch militärische
Tatenlosigkeit. Insofern ist es eine Selbstverständlichkeit, dass
US-Präsident Barack Obama dem Regime in Damaskus mit einer
Intervention droht, sollte Syrien chemische oder biologische
Kampfstoffe verlagern oder einsetzen. Denn in diesem Fall würde aus
einem inneren Konflikt ein äußerer - nicht international
herbeigeführt, sondern aus dem Land heraus. Der Bürgerkrieg mit
konventionellen Waffen würde sich zum zweitgefährlichsten Krieg nach
einem Nuklearschlag entwickeln. Die Explosionsgefahr des Pulverfasses
mit dem Hass der Extremisten im Iran und Libanon auf den Verbündeten
Israel wäre für die USA nicht hinnehmbar.
Die Kampfstoffe soll es in der Tat geben. Vom Regime heißt es, sie
würden nicht gegen die Bevölkerung verwendet. Präsident Baschar
al-Assad hat indes längst gezeigt, dass ihm das zuzutrauen ist. Gegen
die Regierung spricht auch, dass sie die Chemiewaffenkonvention von
1992 nicht mitträgt.
Obama steckt mitten im Wahlkampf. Seine Drohung dürfte auch bei
Republikanern verfangen. Der Präsident wird aber gerade jetzt einen
Waffengang vermeiden wollen, die Amerikaner haben ganz andere Sorgen.
Sobald die syrische Bedrohung real wird, müssen die USA jedoch
eingreifen.
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