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Fachkräfteengpass - Linderung möglich

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(ots) -
Fachkräfte aus Südeuropa könnten den Mangel an gut ausgebildeten
Arbeitskräften, der vor allem im nördlichen Europa herrscht,
zumindest kurzfristig lindern. Besonders gravierend ist der
Fachkräfteengpass derzeit in Schweden: Für nahezu 17 Prozent der
dortigen Unternehmen ist die schlechte Verfügbarkeit qualifizierten
Personals das größte Wachstumshemmnis. Große Schwierigkeiten bei der
Suche nach qualifizierten Mitarbeitern haben aber auch die Betriebe
in Deutschland, Luxemburg, Belgien und Frankreich. Anders sieht es
hingegen in Griechenland, Kroatien und Spanien aus, wo viele gut
ausgebildete Menschen arbeitslos sind. Für sie böte sich ein Job im
Norden Europas an. Solche binneneuropäischen Wanderungen würden -
zumindest für einige Jahre - drei Fliegen mit einer Klappe schlagen:
In den Herkunftsländern sinkt die Arbeitslosigkeit, in den
Zielländern wird der Fachkräfteengpass gemildert und europaweit
steigt die Beschäftigung.

Auf längere Sicht allerdings müssen sich fast alle Länder in
Europa darüber Gedanken machen, wie sie aus eigener Kraft die
Erwerbsbeteiligung steigern können - denn der demografische Wandel
wird nahezu überall dazu führen, dass Arbeitskräfte knapper werden.
In den kommenden Jahren werden in Europa rund 60 Millionen Menschen
im derzeit erwerbsfähigen Alter die Ruhestandsgrenzen erreichen.
Lediglich in Irland und Island wird die nachrückende Generation in
einem Vierteljahrhundert zahlenmäßig in der Lage sein, die
arbeitsmarktaktiven Älteren zu ersetzen. In allen anderen
europäischen Ländern hingegen wird es aufgrund der geringen
Geburtenraten eine Lücke zwischen Arbeitsangebot und Erwerbspersonen
geben.

Markus Demary, Vera Erdmann: Fachkräfteengpässe und
Arbeitslosigkeit in Europa - Wanderung als kurzfristiger
Ausgleichsmechanismus, in: IW-Trends 3/2012







Pressekontakt:
Ansprechpartner im IW:
Dr. Markus Demary, Telefon: 0221 4981-732
Dr. Vera Erdmann, Telefon: 0221 4981-749


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Datum: 28.08.2012 - 11:35 Uhr
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