(ots) - Dienstag, 4. September 2012, 22.25 Uhr, 3sat
Erstausstrahlung
"Wenn eines Tages auf den Feldern Leute mit Astronautenanzügen,
Atemschutzmasken und Handschuhen das Getreide spritzen, was sagt denn
dann der Konsument?", gibt der Landwirt Daniel Camuset zu bedenken.
Mit 44 Jahren diagnostizierte man bei ihm Lymphdrüsenkrebs in weit
fortgeschrittenem Stadium, der aufs Rückenmark drückte und eine
Querschnittslähmung hervorrief. Camuset kämpfte erfolgreich dafür,
dass er die Erkrankung als Berufskrankeit anerkannt bekommt - als
Folge seines langjährigen Umgangs mit Pestiziden. Die Dokumentation
"Kampf gegen den Krebs" von Florence Fernex und Françoise Weilhammer
porträtiert engagierte Menschen, die nach den Ursachen ihrer
Krebserkrankungen suchen und die Auseinandersetzung mit den
Verursachern in der Chemieindustrie nicht scheuen.
Laut Statistik erkranken vier von zehn Schweizern an Krebs. Trotz
dieser sehr hohen Zahl, fragt sich jeder Betroffene: Warum gerade
ich? Oft mag es reiner Zufall sein, eine genetische Veranlagung. Es
spricht aber auch Vieles dafür, dass Umweltgifte die Verbreitung von
Krebs stark fördern. Bei vielen chemischen Zusammensetzungen und
Produkten wie beispielsweise Pestiziden, Kunstdünger und Putzmitteln
besteht der Verdacht, dass sie krebserregend sind. Mit vielen dieser
Stoffe kommt man fast täglich in Berührung. So merkt der Toxikologe
Vincent Perret an, dass Stoffe wie Pestizide zunehmend durch die
Bevölkerung genutzt werden, wenn auch in niedrigerer Konzentration.
Vor allen Dingen sei das Zusammenwirken der vielen chemischen
Substanzen nicht untersucht. Perret und andere Chemiker sehen hier
großes Gefahrenpotenzial. "Kampf gegen den Krebs" zeigt
Bürgerinitiativen in der Schweiz, in Frankreich und in den USA, die
auf eigene Faust die potenziellen Verursacher von Krebs recherchieren
und veröffentlichen.
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