(ots) - Im ersten Halbjahr 2012 vereinbarten die
Tarifvertragsparteien für viele Wirtschaftszweige Tariferhöhungen von
3,5 % und mehr. Zudem traten in diesem Zeitraum zahlreiche
Tariferhöhungen in Kraft, die bereits in den Vorjahren beschlossen
worden waren. Diese fielen in der Regel niedriger aus, teilt das
Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mit.
Der erste große Tarifabschluss 2012 wurde zu Beginn des Jahres im
öffentlichen Dienst bei Bund und Gemeinden erzielt. Er sieht
Entgeltsteigerungen von 3,5 % ab März 2012 sowie von jeweils 1,4 % ab
Januar und August 2013 vor. Die Laufzeit beträgt 24 Monate. In der
Metall- und Elektroindustrie einigten sich die Tarifvertragsparteien
auf eine Tariferhöhung von 4,3 % ab Mai 2012 für 13 Monate. Der
Abschluss in der chemischen Industrie bringt den Beschäftigten ein
tarifliches Plus von 4,5 % ab Juli für 18 Monate.
Auch kleinere Branchen vereinbarten im ersten Halbjahr 2012
Tariferhöhungen von 3,5 % und mehr. Dies gilt beispielsweise im
Hotel- und Gaststättengewerbe in Bremen (durchschnittlich 4,1 %), im
Kraftfahrzeughandel (Baden-Württemberg: 4,0 %, Hessen: 3,8 %) oder im
Elektrohandwerk (Baden-Württemberg: 4,0 %; Schleswig Holstein: 3,5
%). Etwas geringer war die Abschlussrate in der deutschen
Schuhindustrie mit 3,3 %. Niedrigere Tariferhöhungen wurden
beispielsweise für Medizinische Fachangestellte und Arzthelferinnen
oder für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern mit jeweils
durchschnittlich 2,9 % neu abgeschlossen.
In anderen Branchen resultieren die Tariferhöhungen im ersten
Halbjahr 2012 noch aus länger laufenden Abschlüssen aus den
Vorjahren. Dies gilt beispielsweise für den Groß- und Außenhandel
(2,4 %), das Baugewerbe West (2,3 %), die ostdeutsche Textilindustrie
(2,3 %) und das rheinland-pfälzische Transport- und Verkehrsgewerbe
(2,1 %). Weitere Abschlüsse wurden im Einzelhandel (2,0 %), im
öffentlichen Dienst der Länder (1,9 % plus 17 Euro) und in der
Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie (1,3 %)
wirksam.
Eine Übersicht samt Schaubild über die aktuellen Tarifabschlüsse
und eine Zusammenstellung ausgewählter Öffnungsklauseln ist im
Internetangebot unter www.destatis.de > Gesamtwirtschaft & Umwelt >
Verdienste & Arbeitskosten > Tarifverdienste > Tarifabschlüsse
abrufbar. Detaillierte Daten zu Tarifverdiensten in verschiedenen
Branchen, Regionen und Berufen, zu Mindestlöhnen sowie zu wichtigen
tariflichen Regelungen wie Arbeitszeit oder Urlaubsgeld sind in der
Tarifdatenbank unter www.destatis.de > Tarifdatenbank verfügbar.
Zudem stehen eine Sonderveröffentlichung über Verdienste im
Öffentlichen Dienst und spezielle Brancheninformationen zur
Verfügung.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle ist im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Jörg Decker
Telefon: (0611) 75-2442
www.destatis.de/kontakt
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